Pyramidenspiele und Kettenbriefe

Pyramidenspiele und Kettenbriefe funktionieren nach dem Schneeballsystem. Das Prinzip besteht darin, dass neue Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach ihrem Eintritt in die Gruppe den Mitgliedern, die bereits länger dabei sind, meist sogar sehr hohe Geldbeträge schenken und hoffen, nach einem Aufstieg in der Rangordnung selbst beschenkt zu werden.

Die Bezeichnungen für diese illegalen Pyramidenspiele sind verschieden, das Prinzip ist aber immer ähnlich: Auf der obersten Stufe der Rangordnung steht eine Mitspielerin/ein Mitspieler, der oder die sich von einer Gruppe von neu dazugekommenen Personen der letzten Stufe Geld schenken lässt. Die Höhe der Schenkbeträge ist unterschiedlich, oft handelt es sich dabei um Beträge von einigen tausend Euro. Die Spielerin oder der Spieler der ersten Stufe scheidet danach aus und die spielenden Personen der ursprünglich zweiten Stufe stehen nun auf der ersten Stufe und sollen von neu angeworbenen Personen beschenkt werden.

Für alle zu Beschenkenden sind daher wieder neue Geldgeberinnen/Geldgeber zu finden. Um ein Pyramidenspiel am Laufen zu halten, müssen immer mehr Teilnehmerinnen/Teilnehmer angeworben werden, wobei die Zahl der notwendigen neuen Geldgeberinnen/Gastgeber immer steigt. Letztlich bleiben jene übrig, die keine „Geschenkgeberinnen und Geschenkgeber" mehr auftreiben können.

Dabei ist bei allen Pyramidenspielen klar, dass etwa 90% aller Teilnehmerinnen/Teilnehmer ihr Geld verlieren werden und nur etwa 10% der TeilnehmerInnen am Beginn des Spieles (nämlich die „Spielenden") gewinnen können.

Strafrechtliche Folgen

Das Veranstalten und Verbreiten von Pyramidenspielen und Kettenbriefen ist in Österreich strafrechtlich verboten. Der Strafrahmen beträgt dabei bis zu 6 Monaten. Wurden viele Personen geschädigt, kann der Strafrahmen sogar bis zu drei Jahren Haft betragen. Für die Strafverfolgung sind die Staatsanwaltschaften zuständig. Verbotene Pyramidenspiele finden häufig im privaten Umfeld statt und haben manchmal auch einen esoterischen Anstrich. In euphorischer, freundschaftlicher Stimmung werden die Teilnehmerinnen/Teilnehmer durch Aussagen wie „man muss die positive Energie des Geldes nutzen", „nur wer viel gibt, wird auch viel bekommen" oder „die Erde hat genug Fülle für alle" zum Schenken motiviert.

Nicht zu unterschätzen ist auch der soziale Druck, der gerade im Bekannten- oder Familienkreis zum Mitmachen an verbotenen Pyramidenspielen führen kann.

Kettenbriefe sind heute vor allem im Internet im Umlauf.

Dabei erzählt jemand eine Geschichte, die im Wesentlichen aber nur darin besteht, dass er oder sie früher arm war und nun sehr reich ist. Dann lädt er oder sie zur Nachahmung ein. Dazu sollten diese an eine Liste von fünf oder sechs Personen einen kleinen Geldbetrag (z.B. einen Euro) schicken. Dann wird die Liste nach oben gerollt, der eigene Namen mit Adresse darunter gesetzt und an sehr viele Empfängerinnen/Empfäner weiterverbreitet.

Immer wieder kommen vor allem junge, lebensunerfahrene Personen auf die Idee mitzuspielen, da es sich ja um einen relativ geringen Einsatz handelt. Letztlich bringen derartige Kettenbriefe niemandem etwas außer den Initiatorinnen/Initiatoren. Alle weiteren Teilnehmenden werden selbst zu betrogenen Betrügerinnen/Betrügern.

WICHTIG
Lassen Sie sich auch von ihren guten Freundeskreis, Familienmitgliedern und Bekannten nicht dazu überreden, an irgendeiner Form von Pyramidenspielen oder Kettenbriefen teilzunehmen.Sollten Sie schon darauf hereingefallen sein, suchen Sie keinesfalls selbst neue Opfer, um wieder zu Ihrem Geld zu kommen. Fühlen Sie sich an allfällige Schweigeversprechen, die sie gegeben haben, nicht gebunden und wenden Sie sich umgehend an eine Verbraucherschutzeinrichtung.

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