Nanotechnik

Die Nanotechnologie ist eine der wichtigsten Zukunftstechnologien dieses Jahrhunderts und erschließt die Welt der allerkleinsten Teile. Sie befasst sich mit Strukturen, die nur wenige Milliardstel Meter groß sind. Ein Nanometer (nm) entspricht einem Milliardstel Meter oder einem Millionstel Millimeter.

Zum Vergleich: Der Durchmesser eines menschlichen Haares ist etwa 50.000 Mal größer. Nanotechnologie beschäftigt sich mit Stoffen und Materien, die kleiner als 100 nm sind. Vereinfacht gesagt werden dabei Atome und Moleküle verschoben und neu zusammengesetzt. Nanopartikel reagieren chemisch und physikalisch völlig anders als größere Teile aus demselben Material.

Aufgrund dieses Phänomens können Produkte mit neue Eigenschaften produziert oder nachträglich ausgestattet werden. So z.B. Fensterscheiben, die schmutzabweisend sind, oder Stoffe, die plötzlich einen anderen Schmelz- oder Siedepunkt haben.

Nanotechnologie in der Praxis

Derzeit wird Nanotechnologie bereits in folgenden Produkten verwendet:
  • Wasser-und schmutzabweisende Oberflächenbehandlung (Lotuseffekt) durch Reinigungsmittel oder Lackierungen energiesparende Produkte durch geringen Luft- oder Wasserwiderstand;
  • Antihaftbeläge wie Pfannenbeschichtungen, kratzfeste Uhrgläser und Beschichtungen für Fassaden;
  • bakteriozide Wirkung von Nanosilber in Textilien;
  • Medikamente die in Nanoteilchen verpackt an jene Körperstellen gebracht werden, wo sie wirken sollen;
  • Sonnenschutz und Antiaging in Kosmetik- und Körperpflegeprodukten;
  • winzige Speicherchips für Computer, die riesige Datenmengen aufnehmen können;
  • Oberflächenbeschichtung von Prothesen.

Langfristige Auswirkungen der Nanotechnologie

Obwohl weltweit bereits unzählige Produkte am Markt sind, die mittels Nanotechnologie erzeugt wurden, sind die langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit und auf die Natur noch weitgehend unbekannt.

Da Nanopartikel so winzig sind, können sie sich im Körper relativ unbeschränkt bewegen und durch die Zellwände direkt in die Zellen gelangen. Durch den Mund und durch Wunden gelangen sie in den Körper. Die Haut ist jedoch eine ziemlich gute Schutzschicht.Weitere umfassende Forschungen über die langfristigen Auswirkungen der neuen Technologie auf Menschen, Tiere und Umwelt sind daher äußerst wichtig.

WICHTIG
Bisher gelten im Bereich der Nanotechnik keine speziellen Sicherheitsvorschriften. Nur bei Kosmetischen Produkten besteht ab Juli 2013 eine Kennzeichnungspflicht. Ende 2014 wird diese Kennzeichnungspflicht auf Lebensmittel ausgedehnt. Darüber hinaus haben Sie als Konsumentin/Konsument bis jetzt keine Möglichkeit, Nanotech-Produkte zu erkennen und bewusst zu meiden. Weil Nanoteilchen so klein und daher sehr schwer nachzuweisen sind, müssen sich auch Datenbanken zumeist auf die Auskünfte der Herstellerinnen/Hersteller verlassen.

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