Baubiologie / Schadstoffmessung

Unter Baubiologie versteht man die Lehre von der umweltbewussten und schadstofffreien Ausführung und Gestaltung von Bauwerken. Das Ziel des „gesunden Bauen und Wohnens" ist die ganzheitliche Betrachtung von psychologischen und technischen Zusammenhängen.

Weiters soll eine Wechselwirkung zwischen dem Bauwerk, den Bewohnerinnen/Bewohnern und der Umwelt erreicht werden. Sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung spielt die Wahl der Baustoffe eine entscheidende Rolle. Natürliche Baustoffe brauchen meist weit weniger Energie und wirken sich auf die Gesundheit positiv aus. Ein Baustoff soll während seiner drei Zyklen (Produktion, Lebenszeit und Entsorgung) eine möglichst geringe Menge an Schadstoffen produzieren und wenig Energie verbrauchen.

Wohngifte

In der unmittelbaren Wohnumgebung finden sich manchmal Schadstoffe, die das Wohlbefinden beeinträchtigen und gesundheitsgefährdend sein können. Brennende Augen, Kopfschmerzen und Husten können auch durch Stoffe ausgelöst werden, die im Wohnbereich verwendet werden und die BewohnerInnen belasten oder schädigen.

Meist sind es gasförmige Luftverunreinigungen, Fasern und Staub, die man weder schmeckt noch riecht. Sie können sich in Nahrungsmitteln und Getränken sowie auf der Haut ablagern. Auf diese Art oder durch Einatmen gelangen sie in den Körper. Diese sogenannten „Wohngifte" können durch Baustoffe, Tapeten, Holzschutzmittel, Lacke, Bodenbeläge, Wandfarben, Spanplatten, Möbel, Textilien, Lösungsmittel, Reiniger, Teppiche und noch viele andere Produkte freigesetzt werden.

Auch unter Expertinnen/Experten ist manchmal umstritten, ab welcher Menge bzw. Konzentration ein Stoff für Menschen bedenklich oder schädlich sein kann. Für viele Stoffe wurden Grenzwerte festgelegt. Werden sie unterschritten, bestehen nach heutigem Wissensstand keine gesundheitlichen Gefährdungen für „Durchschnittsmenschen". Dies muss aber im Einzelfall nicht immer zutreffen. Die Reaktion auf die Schadstoffmenge kann bei jedem Menschen sehr unterschiedlich sein. Manchmal können auch schon sehr kleine Mengen heftige - meist allergische - Reaktionen auslösen. Es gibt mehrere wissenschaftliche Institute, die Schadstoffmessungen im Wohnbereich durchführen können.

WICHTIG
Vor allem in neu ausgebauten und eingerichteten Wohnräumen treten oft hohe Schadstoffkonzentrationen auf. Zudem dichten moderne Fenster in der Regel sehr gut ab. Daher sollten Sie hier besonders darauf achten, regelmäßig und richtig zu lüften, sodass die Luftverschmutzung in den Innenräumen nicht zu gesundheitlichen Problemen führt.

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