Mediennutzung von Jugendlichen
veröffentlicht am 17.12.2025
KI ist für viele Jugendliche ein zentrales Alltagswerkzeug für die Schule, zur Recherche oder bei alltäglichen Fragen. Das Smartphone bleibt ständiger Begleiter und zentrales Medium. Selbstregulierung im Umgang mit dem Gerät fällt schwer, zeigt die jüngste JIM-Studie.
Die Studienreihe JIM (Jugend, Information, Medien) wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest (mpfs), einer Kooperation der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK), der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und des Südwestrundfunks (SWR) seit 1998 jährlich durchgeführt. 2025 wurden 1.200 Jugendliche im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren befragt.
Nutzung von KI
- Der häufigste Einsatz von KI findet im Zusammenhang mit Schulaufgaben statt. 74 Prozent der 12- bis 19-Jährigen nutzen sie für Hausaufgaben oder zum Lernen (2024: 65 Prozent).
- Deutlich gewachsen ist die Nutzung zur Informationssuche – sie stieg auf 70 Prozent (2024: 43 Prozent).
- ChatGPT ist hinter klassischen Suchmaschinen bereits das Recherche- und Informationstool, das am zweithäufigsten verwendet wird.
- Die von KI gelieferten Informationen halten 57 Prozent für vertrauenswürdig.
Begrenzte Selbstkontrolle bei der Smartphonenutzung
- Die durchschnittliche Smartphone-Bildschirmzeit der Jugendlichen liegt bei knapp vier Stunden täglich. Sie nimmt mit dem Alter zu. Die 12- bis 13-Jährigen nutzen das Smartphone drei Stunden, die 18- bis 19-Jährigen viereinhalb Stunden täglich.
- Zwei Drittel der Befragten (68 Prozent) fällt es schwer, die eigene Bildschirmzeit zu regulieren.
- Besonders beim Schlafengehen hat das Auswirkungen: Rund 30 Prozent berichten, morgens oft müde zu sein, weil sie das Handy nachts zu spät aus der Hand legen.
- Nur etwas mehr als ein Drittel schaltet das Gerät tatsächlich regelmäßig aus, um Zeit für sich zu haben.
WhatsApp und Social Media
- WhatsApp ist die mit Abstand wichtigste App für die befragten Jugendlichen. Sie nutzen hauptsächlich den Messenger-Dienst, während sie (neuere) Funktionen wie Kanäle, Communitys und das integrierte KI-Tool „Meta AI“ bislang kaum regelmäßig verwenden.
- Social Media-Plattformen dienen Jugendlichen nicht nur der Kommunikation, sondern auch der Information: Ein Viertel der 12- bis 15-Jährigen und fast die Hälfte der 16- bis 19-Jährigen folgt Influencer:innen, die sich mit aktuellen Themen beschäftigen.
- Am meisten beschäftigen die Jugendlichen die Themen Krieg, Klimawandel und Politik (derzeit auch die politischen Entwicklungen in den USA).
Ambivalenter Blick in die Zukunft
- Vorfreude wecken vor allem Meilensteine in der eigenen Biografie wie der Abschluss einer Schule oder Ausbildung oder der Beginn eines Studiums (32 Prozent).
- Positiv werden auch die persönliche Weiterentwicklung hin zu mehr Selbstständigkeit wie Job oder eigene Wohnung gesehen (25 Prozent).
- Sorgen bereitet hauptsächlich die Weltlage (41 Prozent). Dazu gehören insbesondere aktuelle Kriegssituationen, die Angst vor neuen Konflikten und die politischen Entwicklungen im In- und Ausland.
Die gesamte Studie finden Sie unter JIM-Studie 2025 - mpfs.
Der Beitrag wurde auf klicksafe veröffentlicht und für konsumentenfragen.at adaptiert.