Kinder nehmen Spiele unter die Lupe

veröffentlicht am 12.12.2025

Arbeiterkammer Oberösterreich lässt Gesellschaftsspiele im echten Kindergarten-Alltag testen

zwei Kinder spielen mit Spielfiguren, © Bild von cottonbro studio auf pexels.com

Wie schlagen sich Kinderspiele, wenn sie nicht im Wohnzimmer, sondern im echten Kindergartenalltag getestet werden? Die Arbeiterkammer Oberösterreich (AK OÖ) hat 20 Gesellschaftsspiele von Kindern und Pädagog:innen ausprobieren lassen, mit Ergebnissen, die sowohl überraschen als auch Orientierung beim nächsten Spielekauf bieten können.

So lief der große Praxistest ab

Die AK OÖ ließ 20 Kinderspiele zwei Monate lang in Linzer Kindergärten ausprobieren. Kinder und Pädagog:innen spielten die Titel regelmäßig und bewerteten, wie gut sie verständlich sind, wie viel Freude sie auslösen und ob die Altersangaben realistisch wirken. Auch Materialqualität, Spielablauf und Lernwirkungen flossen in die Bewertung ein. Preislich bewegten sich die Spiele zwischen rund 15 und 40 Euro.

Welche Kriterien ausschlaggebend waren

Im Fokus stand, ob ein Spiel leicht zugänglich ist und ob es Fähigkeiten wie Konzentration, Motorik oder Farb- und Zahlenerkennung fördert. Ebenso wichtig war, wie sehr die Kinder tatsächlich ins Spiel eintauchten. Manche Spiele wurden sofort geliebt, andere landeten schnell unbeachtet in der Ecke. Die Rückmeldungen der Kinder hatten dabei besonderes Gewicht, da sie am besten zeigen, ob ein Spiel im Alltag funktioniert.

Die Favoriten der kleinen Tester:innen

Mehrere Titel entwickelten sich zu echten Publikumslieblingen. Sie punkteten mit einfachen Regeln, schnellen Runden und hohem Spaßfaktor. Gleichzeitig förderten sie Aufmerksamkeit, motorische Fähigkeiten und den Umgang mit Sieg und Niederlage. Diese Spiele wurden im Kindergarten besonders häufig nachgefragt.

Und mache Spiele konnten nicht überzeugen

Zwei Spiele waren hingegen zu komplex für die angegebene Altersgruppe und überforderten die Kinder schnell. Viel Spielmaterial, unklare Abläufe und schwer verständliche Regeln sorgten für Frust statt Freude. In einem Fall war die Anleitung so verwirrend, dass Pädagog:innen auf externe Erklärvideos zurückgreifen mussten.

Die Empfehlung der AK: Spielen lohnt sich

Unabhängig von einzelnen Flops zeigt der Test deutlich, welchen Wert Gesellschaftsspiele im Familien- und Kindergarten-Alltag haben können. Gerade in der kalten Jahreszeit bieten sie eine willkommene Möglichkeit, gemeinsame Zeit ohne digitale Ablenkungen zu verbringen und nebenbei wichtige Fähigkeiten zu stärken. Ob es um Konzentration, Kreativität, Motorik oder soziale Interaktion geht, all das lässt sich spielerisch und ohne Druck fördern. Die AK OÖ rät daher, Spiele bewusst auszuwählen, auf realistische Altersangaben zu achten und Produkte zu bevorzugen, die in echten Alltagssituationen funktionieren. Denn was Kinder begeistert, bringt auch Erwachsenen Freude und schafft wertvolle Momente, die lange in Erinnerung bleiben.