App Scan4Chem – ein nützliches Tool!

veröffentlicht am 21.07.2021

Sie haben als Verbraucherin bzw. als Verbraucher das Recht, Auskunft zu besonders besorgniserregenden Stoffen in Alltagsgegenständen zu erhalten. Mit der App „Scan4Chem“ können Sie selbst gegenüber Unternehmen aktiv werden.

Krebserzeugende, hormonell schädliche oder stark umweltgefährdende Stoffe können leider immer noch in Spielzeug, Textilien, Schuhen und anderen Alltagsprodukten enthalten sein. Mehr als 120.000 verschiedene Chemikalien befinden sich in der EU auf dem Markt.

Darunter einige, die als besonders besorgniserregend gelten, weil sie eine der genannten Eigenschaften besitzen. Abgekürzt werden sie als SVHCs bezeichnet (Substances of Very High Concern – frei übersetzt „besonders besorgniserregende Substanzen“). Sie können erlaubt sein, weil es keine Ersatzstoffe gibt oder weil die Übergangsfrist bis zum Verbot noch nicht abgelaufen ist.

Plastikenten aufgereiht, © Bild von Manfred Richter auf Pixabay

Seit 2007 haben Konsument/innen ein Recht darauf, von Inverkehrbringer/innen oder Hersteller/innen Auskunft darüber zu erhalten, welche dieser besorgniserregenden Stoffe in einem Produkt enthalten sind.

Dies kann und darf aber bis zu 45 Tage dauern.

Eine lange Zeit, wenn man gerade etwas kaufen möchte.

Mit der App „Scan4Chem“ steht nun Verbraucher/innen ein Tool zur Verfügung, das Sie bei der Anfrage unterstützen kann.

Was bedeutet „Scan4Chem“?

Dieses Kürzel steht für eine App, die es Konsument/innen erleichtert nachzufragen, ob in Produkten, die Sie kaufen wollen, besonders besorgniserregende chemische Stoffe enthalten sind. Diese App entstand im Rahmen eines EU-Projekts. Der Verein für Konsumenteninformation war an der technischen Entwicklung der App beteiligt. Global 2000 ist für die schwierige Aufgabe der Datensammlung zuständig.

Wie funktioniert es?

Mit der App wird der Barcode eines Produkts gescannt, und Sie erhalten Informationen darüber, ob möglicherweise SVHC-Stoffe darin erhalten sind. Ist das Produkt noch nicht in der Datenbank, kann direkt über die App die oben beschriebene Anfrage direkt an das Geschäft oder die/den Hersteller/in gesendet werden.

Leider sind viele Produkte und ihre Inhaltstoffe noch nicht in der Datenbank gespeichert. Dies vor allem deshalb, weil Händler/innen und Produzent/innen diese Daten nicht gerne herausgeben, weil sie darin ein Geschäftsgeheimnis sehen, das sie davor schützt, dass Produkte derselben Machart hergestellt werden. Befürchtet wird auch, dass das Wissen über Inhaltstoffe die Kauflust senken könnte.

Sie können mithelfen!

Deshalb ist es wichtig, dass mit Hilfe der App möglichst viel und oft von dem Recht auf Auskunft Gebrauch gemacht wird. Denn je mehr nachgefragt wird, umso größer wird der Druck auf die Hersteller/innen, dass die Antwort über die App und ohne weiteren Aufwand für sie erfolgt. Zu hoffen ist auch, dass damit ein Anreiz geschaffen wir, weniger von diesen besorgniserregenden Stoffen zu verwenden, um damit die Verkaufszahlen zu steigern.

Unser Tipp: Verwenden Sie die App und fragen Sie nach! Sie erhalten Informationen, unterstützen den Aufbau der Datenbank und leisten damit einen wichtigen Beitrag bei der Reduktion der Giftstoffe.

Mehr über die App Scan4Chem erfahren Sie unter KONSUMENT.AT - Scan4Chem - Schadstoffe erkennen und in dem Video https://youtu.be/9UKh1sYRjfY.

Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen