Finanzbildung als wichtiger Baustein zur Vermeidung von Überschuldung

Mitte Dezember tagte der dritte Finanzbildungsrat, das Entscheidungsgremium der nationalen Finanzbildungsstrategie.

Thematisch standen Jugendverschuldung, Konjunktur und Konsumentenverhalten im Mittelpunkt des diesjährigen Finanzbildungsrats. In Anwesenheit von Finanzminister Magnus Brunner Bildungsminister Martin Polaschek, Konsumentenschutzminister Johannes Rauch, Staatssekretärin für Jugendangelegenheiten Claudia Plakolm und Gouverneur der Österreichischen Nationalbank Robert Holzmann wurden im Rahmen der Nationalen Finanzbildungsstrategie wesentliche Weichen für die kommenden zwei Jahre gesetzt. 

Nationale Finanzbildungsstrategie

„Allgemeine Finanzbildung muss bereits in frühen Jahren beginnen. […]  Wir müssen bereits den Kindern und Jugendlichen die richtigen Werkzeuge in die Hand geben, damit sie sich zu mündigen Konsument: innen entwickeln und ihr späteres Finanzleben erfolgreich meistern können“. - so Konsumentenschutzminister Johannes Rauch im Rahmen des Finanzbildungsrats. 

Aus der Perspektive der Konsumentenpolitik wird Finanzbildung als Teil der Verbraucherbildung verstanden – sie soll es Konsument:innen ermöglichen, vor dem Hintergrund einer vernetzten und globalisierten Welt und der persönlichen Situation informierte Entscheidungen zu treffen.  

Die 2021 präsentierte nationale Finanzbildungsstrategie des Finanzministeriums ist ein wichtiges politisches Signal zur Förderung der finanziellen Allgemeinbildung. Sie verfolgt das Ziel, Finanzkompetenzen zu stärken, frühzeitige und verantwortungsvolle Finanzplanung für langfristiges finanzielles Wohlergehen zu fördern, und den Zugang zu qualitativ hochwertiger Finanzbildung für alle Bürger:innen sicherzustellen.  

Verschuldung junger Menschen

Ein thematischer Schwerpunkt des diesjährigen Finanzbildungsrats war das Konsumentenverhalten junger Menschen und die daraus resultierende Verschuldung.  Wie aus dem Schuldenreport 2023 der ASB Schuldnerberatungen GmbH (asb) – der Dachorganisation der staatlich anerkannten Schuldenberatungen in Österreich – hervorgeht, sind rund 22 Prozent der Klient:innen der Schuldenberatungen 30 Jahre oder jünger. Sie haben also bereits im jungen Alter so viele Schulden, dass ihnen eine Rückzahlung Schwierigkeiten bereitet. Als Hauptgründe gelten der Umgang mit Geld bzw. mangelnde Finanzbildung, Arbeitslosigkeit bzw. Einkommensverschlechterung sowie die Nachwirkungen der Corona-Pandemie. Finanzbildung junger Menschen ist also ein wichtiger Baustein, um Überschuldung zu vermeiden. Bundesminister Rauch betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit von Schuldenberatungsstellen als kompetente Anlaufstellen in ganz Österreich für jene Personen, die in finanzielle Probleme geraten. Das Sozialministerium stellt daher auch für das Jahr 2024 eine Sonderfinanzierung zur Verfügung.

Das Finanzministerium hat im Dezember gemeinsam mit dem Jugendstaatssekretariat eine Informationskampagne zum Thema Schulden gestartet, die sich speziell an Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren richtet. Junge Menschen wurden auf für sie besonders relevanten Online-Kanälen informiert. Darüber hinaus wurde die Website www.wassagtdaskonto.at ins Leben gerufen.

Unser Angebot für Sie

Das Sozialministerium ist Teil der Nationalen Finanzbildungstrategie. Gemeinsam mit den anderen Stakeholdern aus dem Bereich setzt das Sozialministerium vielfältige Maßnahmen zurUmsetzung der Strategie.Finanzielle Allgemeinbildung als Teil der Verbraucherbildung ist seit mehr als 20 Jahren ein Schwerpunkt in der Konsumentenpolitik.  

Zu den Finanzbildungsangeboten des Sozialministeriums gelangen Sie unter dem folgenden Link: Wozu Finanzbildung? (konsumentenfragen.at). Dort finden Sie anwendungsfertige Unterrichtsmaterialien für alle Altersstufen sowie Informationen für Erwachsene zu unterschiedlichen Entscheidungssituationen (z.B. bei Kreditaufnahme, bei der Frage nach Versicherungen oder im Hinblick auf Veranlagungen).

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