Das Basisinformationsblatt nach dem Wertpapieraufsichtsgesetz (WAG 2018)

veröffentlicht am 19.01.2018

Standardisierte Informationen für (fast) jedes Anlageprodukt

Erst jüngst haben wir über Neuerungen durch das WAG 2018 berichtet: VermittlerInnen von Wertpapieren haben Ihren KundInnen in verständlicher Form angemessene Informationen
über die Wertpapierfirma bzw. die Bank, die angebotenen Dienstleistungen und
Finanzinstrumente, die vorgeschlagenen Anlagestrategien, die Ausführungsorte und
sämtliche Kosten und verbundenen Gebühren zur Verfügung zu stellen.

Für diese Informationen gibt es nun seit 1.1.2018 standardisierte Informationsblätter, wie es sie für Investmentfonds in Form des Kundeninformationsdokuments (KID) schon lange gibt.

Packaged Retail Investment and Insurance Products (PRIIPS)

...heißt die zu Grunde liegende europäische Verordnung, die sogenannte "verpackte" oder "von einem anderen Basiswert abhängige" Anlageprodukte für Kleinanleger  erfasst. Als verpackt im Sinne der PRIIPs-Verordnung gelten alle Anlageprodukte und -verträge, bei denen das Geld der KundInnen statt direkt nur indirekt am Kapitalmarkt angelegt wird oder  an die Wertentwicklung bestimmter Papiere oder Referenzwerte gekoppelt ist. Um den Vergleich unterschiedlicher Angeboten zu vereinfachen, wurden in die Verordnung auch Versicherungsanlageprodukte einbezogen.

Erfasste Produkte sind daher:

  • Derivate,
  • strukturierte Wertpapiere und Spareinlagen,
  • fonds- und indexgebundene Lebensversicherungen und
  • die klassische Er- und Ablebensversicherung.

Das maximal dreiseitige Basisinformationsblatt muss insbesondere über die Produktart, die Chancen und Risiken des Produkts, die Performanceszenarien, die Kosten, die Insolvenzfolgen, den Anlagehorizont und die Beschwerdemöglichkeiten informieren.

Der Gesamtrisikoindikator

Das Basisinformationsblatt (KID) soll es KleinanlegerInnen ermöglichen, die grundlegenden Merkmale und Risiken dieser Produkte zu verstehen und miteinander zu vergleichen. Dazu enthält das Basisinformationsblatt den Gesamtrisikoindikator, der auf einer Skala von 1 - 7 das Risiko des Produkts angibt.

So gibt zB. ein deutscher Anbieter einer Er- und Ablebensversicherung das Risiko dieser Produktart mit 2 an.

Das Performanceszenario

Was die durch das Anlageprodukt erzielbare Performance betrifft, gibt es 4 unterschiedliche Muster, die bei jeweils einmaliger oder laufender Zahlung in ein Anlageprodukt bzw. Versicherungsanlageprodukt verwendet werden muss. Für alle Angaben nach der PRIIPS-VO gibt es strikte Vorgaben zur Berechnung, so dass die Einheitlichkeit gewahrt ist.

Insgesamt ein großer Schritt zu mehr Transparenz und Übersicht!

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