Mikroplastik ist in aller Munde

veröffentlicht am 28.10.2022

Kunststoffe sind für viele Bereiche unverzichtbare tägliche Wegbegleiter geworden. 

Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die weltweite Plastikproduktion in den letzten 30 Jahren vervielfacht hat. Angefangen von Verpackungen, Geschirr, Textilien über Spielzeug bis hin zu Kosmetika -  viele Produkte wären ohne Kunststoffe undenkbar.

Leider gibt es Schattenseiten  

Unzählige nicht sachgerecht entsorgte oder achtlos weggeworfene Produkte aus Kunststoff belasten die Umwelt.
 Durch witterungsbedingte Alterungs- und Zerfallsprozesse können sogenannte sekundäre Mikroplastikpartikel entstehen.  Zusätzlich werden Kunststoffe direkt als kleine Partikel mit mikroskopischen Abmessungen hergestellt – sogenannte primäre Partikel.

Es gibt mittlerweile unzählige Studien, die Mikroplastik an allen Ecken des Globus‘ nachgewiesen haben. Leider mehren sich auch die Hinweise darauf, dass sich die winzigen Partikel auf die menschliche Gesundheit auswirken können.

Mikroplastik ist nicht gleich Mikroplastik

Aufgrund der bei der Herstellung verwendeten diversen Zusatzstoffe sind die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Kunststoffen sehr unterschiedlich. Bis heute weiß man noch immer zu wenig über viele dieser eingesetzten Stoffe Bescheid, weder über genaue Auswirkungen in der Umwelt noch über das Risikoausmaß für die menschliche Gesundheit.

Kunststoffpartikel finden sich mittlerweile fast überall –  im Boden, im Wasser und in der Luft, z.B. vom Reifenabrieb oder auch von synthetischen Textilien.

So kommen die Teile in unseren Körper

Hauptsächlich erfolgt die Aufnahme über den Magen-Darm-Trakt und die Inhalation. Die Aufnahme durch die Ernährung erfolgt durch das Wasser und Lebensmittel wie Speisesalz, div. Getränke, Mineral- und Leitungswasser sowie Muscheln, Krebstiere und Fische.

Die Mikropartikelkonzentration in der Luft stammt vorwiegend aus synthetischen Textilien durch Abrieb z. B. von Polstermöbeln, Teppichen oder der Kleidung.

Ein Teil der Mikropartikel wird abgehustet und verschluckt, der andere Teil reichert sich in der Lunge an, was zu Schäden und Funktionsstörungen im Atmungssystem führen kann. Wieviel Mikropartikel letztlich aufgenommen werden, weiß man aufgrund der fehlenden einheitlichen analytischen Methoden derzeit noch zu wenig.  Um die gesundheitlichen Risiken von Mikropartikel beim Menschen zu verstehen, sind jedenfalls weitere systematische Studien erforderlich.

Regulatorische Maßnahmen

Angesichts der derzeit vorhandenen wissenschaftlichen Informationen kann davon ausgegangen werden, dass eine Belastung der Lebensmittel mit Mikroplastik keine unmittelbaren Gesundheitsrisiken für Verbraucher:innen darstellen. Neben den weiterführenden Forschungsstudien müssen aber rasch wirksame regulatorische Maßnahmen zur Bekämpfung von Kunststoffabfällen im Meer und der Umwelt folgen.


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