Fast wie neu!? Wann es sich lohnt, ein gebrauchtes Smartphone zu kaufen

veröffentlicht am 10.03.2023

Darauf sollte man beim Kauf von refurbished Handys achten

Smartphone, bunten Spiralen entspringen dem Bildschirm , © Gert Altmann @ pixabay
Es hat sich schon herumgesprochen – jedes Jahr ein neues Handy zu kaufen, ist weder notwendig noch umweltfreundlich. Auch wenn die Hersteller laufend mit Neuerungen locken und ausgeklügelte „Spielereien“ anbieten, gibt es bei den Grundfunktionen meist nur minimale Veränderungen, die man nicht unbedingt braucht. Besonders unter den bewussten (jugendlichen) Konsument:innen spielt auch der Umweltgedanke eine Rolle; man weiß, dass die Produktion von Smartphones die Umwelt belastet, die Arbeitsbedingungen häufig schlecht sind und auch die Entsorgung der Altgeräte problematisch sein kann.

Gebraucht statt neu

Neben der Nachhaltigkeit sind auch die niedrigeren Preise für viele ein Grund, gebrauchte Smartphones zu kaufen.

Dieser Boom hat einige Plattformen hervorgebracht, sogenannte refurbished Smartphones verkaufen. Darunter versteht man, dass gebrauchte Handys generalüberholt und neu aufbereitet werden. Viele Anbieter der gebrauchten Geräte werben u.a. damit, dass die Telefone vor dem Verkauf getestet werden.

Die deutsche Stiftung Warentest hat bei einer Überprüfung festgestellt, dass die Qualität der über Second-Hand Portale erworbenen Geräte oft besser war als erwartet.
Dennoch hatten 9 der 45 kontrollierten Handys inakzeptable Fehler. Bei den getesteten Geräten wurden z.B. verzerrende Lautsprecher gefunden, es waren keine Sicherheitsupdates möglich oder es gab andere Fehler in den Einstellungen.

Wenn man einige grundlegende Dinge bedenkt, lohnt es sich trotzdem zu refurbished Geräten zu greifen.
Eine deutliche Preisersparnis ist möglich, die Nachhaltigkeit ist ein wesentlicher Faktor, denn - wie die Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner festhält: „Über 80 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Smartphones entstehen bei dessen Produktion.

Worauf man beim Kauf achten soll

futurezone.at, ein österreichisches Internetportal für Nachrichten aus dem Bereich Computer, Informationstechnik, Telekommunikation und Netzpolitik, rät:

  • Achten Sie auf das Alter – Wenn das Gerät mehr als 5 Jahre alt ist, gibt es meistens keine Sicherheitsupdates mehr.
  • Informieren Sie sich über den Verkäufer: Es macht einen Unterschied, ob er nur Vermittler oder Händler ist. „Einige Portale sind nur Vermittler, andere die Händler. Vermittler stellen einen Kaufvertrag zwischen Händler*innen und Konsument*innen her. Das kann die Abwicklung schwieriger machen“, erklärt Kirstin Grüblinger von der Konsumentenschutzabteilung der Arbeiterkammer Wien.
  • Bei Fragen oder Reklamationen ist es wichtig, das Kundenservice leicht erreichen zu können.
  • Dass es sinnvoll ist, die Preise zu vergleichen, ist eigentlich selbstverständlich - Sie erwarten sich ja eine Ersparnis, wenn Sie sich für ein Gebrauchthandy entscheiden.

Nach dem Kauf 

Als erstes sollte man die wichtigsten Funktionen prüfen: Lädt und hält der Akku wie versprochen? Funktionieren Lautsprecher und Kamera? Hat das Display Fehler, die nicht angegeben waren? Sind alle Daten der Vorbesitzer:innen gelöscht?

Wenn sich nach dem Kauf herausstellt, dass doch nicht alles so gut funktioniert, heißt es schnell reagieren.
Bei einem Online-Geschäft, kann man das Gerät innerhalb von 14 Tagen ohne Angaben von Gründen zurückgeben.
Wurde das gebrauchte Smartphone in einem Geschäft gekauft oder ist das 14-tägige Rücktrittsrecht für den Fernabsatz-Handel abgelaufen, haben Sie eventuell noch Gewährleistungsansprüche Gewährleistung und Garantie (konsumentenfragen.at).

Wenn Sie uns Ihre Erfahrungen zum Kauf von gebrauchten Handys mitteilen wollen, schreiben Sie uns iii3@sozialministerium.at


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