Ladestecker: USB-C ist in der EU ab 2024 Pflicht
veröffentlicht am 27.10.2022
Schluss mit dem „Kabelsalat“: Smartphones, Tablets, Kameras u.a. mit einem Gerät aufladen
Endlich einheitliche Ladestandards
Smartphones, Tablets, E-Readers, Kopfhörer, Filmkameras und viele anderen mobile Geräte funktionieren nur, wenn sie regelmäßig aufgeladen werden.
Je nach Hersteller und Gerät sind jedoch verschiedene Ladegerät notwendig. Daher haben sich im Lauf der Jahre in manchen Schubladen wohl etliche Kabel und Stecker angesammelt. Und das lästige Suchen nach dem richtigen Ladegerät kennen wir (fast) alle…
Ab Herbst 2024
Es braucht jedoch noch etwas Geduld; geplant war der EU-weite einheitliche Ladestandard schon lange. Nachdem eine freiwillige Zusammenarbeit der Industrie nicht erzielt werden konnte, wurde der Druck der Brüsseler Behörde größer.
Kritik an dem neuen EU Rechtsakt gab und gibt es nach wie vor von Teilen der Software-, IT- und Digital-Branche; sie argumentieren, dass durch diese Vorgaben Innovationen etwa bei der Ladedauer oder Datenübertragung ausgebremst werden.
Dennoch gaben die EU Mitgliedstaaten am 24.10.2022 die endgültige Zustimmung zur neuen Regelung, nachdem das Europäische Parlament bereits Anfang Oktober
2022 positiv abgestimmt hatte. Die neu Regelung wird ab Herbst 2024 für Smartphones und andere Geräte gelten. Für Laptops wird es noch etwas länger dauern, hier gelten die Vorgaben erst ab Frühjahr 2026.
Zum Wohle der Verbraucher:innen und der Umwelt
Der USB-C Stecker hat sich für kleine und mittelgroße Elektrogeräte durchgesetzt. Konsumentinnen und Konsumenten sollen außerdem selbst entscheiden können, ob sie ein neues Produkt mit Ladegerät kaufen möchten, oder ein schon vorhandenes, passendes Ladegerät verwenden wollen. Nach Angaben des EU-Parlaments sollen die neuen Regelungen dazu führen, dass Verbraucher:innen bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr einsparen, weil unnötige Ladegerätekäufe vermieden werden.
Die Weiterverwendung spart nicht nur Geld, sondern ist auch ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz.
„Ein Ladegerät, das für mehrere Geräte geeignet ist, spart Geld und Zeit und hilft uns außerdem, Elektroschrott zu vermeiden“, sagte der tschechische Industrieminister Jozef Sikela im Namen der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft.
Laut ersten Einschätzungen könnten so rund 1.000 Tonnen Elektroschrott eingespart werden.