Der Onlineshop wmshoe als warnendes Beispiel für Dropshipping

veröffentlicht am 03.08.2023

Das Europäische Verbraucherzentrum Österreich warnt vor Einkäufen im Webshop wmshoe.com bzw. wmshoe.net.

Eine europäische Steuernummer und eine deutschsprachige Website sollen wohl darüber hinwegtäuschen, dass der Firmensitz von wmshoe in China ist – wohin auch die Retouren zu hohen Kosten geschickt werden sollen. Zu den undurchsichtigen Liefer- und Rücksendebedingungen kommen unzureichende Kontakt- und Supportmöglichkeiten und mangelhafte Qualität hinzu. Das Verbraucherzentrum stuft den Webshop wmshoe als Paradebeispiel für Dropshipping ein und warnt generell davor, in solchen Onlineshops zu bestellen.

 

Was ist Dropshipping?

Beim Marketplace-Geschäftsmodell – ein Beispiel dafür ist Amazon – verfügen die Betreiber:innen in der Regel über ein Lager, fungieren als Versender:innen und Verkäufer:innen, entscheiden über den Preis und kommunizieren mit den Kund:innen.

Beim Dropshipping-Modell verteilen sich diese Prozesse auf unterschiedliche Akteure und Akteurinnen. Ein bekanntes Beispiel ist die Verkaufsplattform Shopify, die auf Betreiben des europäischen Verbraucherschutzbehördennetzwerks (CPC) stärker kontrolliert wird. [Einigung mit Verkaufsplattform Shopify - ein Erfolg des europäischen Verbraucherschutzbehördennetzwerks (konsumentenfragen.at)]

Die Betreiber:innen eines Dropshipping-Webshops haben keinen eigenen Warenbestand – und sparen dadurch Lagerkosten –, leiten die Kundenbestellungen an Lieferant:innen bzw. den Großhandel weiter und delegieren auch den Versand. Den Vertrag schließt man als Verbraucher:in mit dem:der Webshop-Betreiber:in ab.

 

Nachteile von Dropshipping

Für Konsument:innen überwiegen bei Bestellungen in Dropshipping-Webshops klar die Nachteile, hält das Europäische Verbraucherzentrum fest. Die häufigsten Probleme sind:

  • keine zuverlässigende Produktqualität
  • lange Lieferzeiten
  • Rücksendeadressen außerhalb Europas
  • schwierige oder keine Retouren
  • Schwierigkeiten beim Rücktritt vom Kauf
  • Schwierigkeiten wegen Zöllen und Abgaben
  • nicht immer preiswert

 

Auf welche Indizien sollten Sie achten?

Dropshipping-Webshops deklarieren ihr Geschäftsmodell meist nicht auf ihrer Website, denn das würde Konsument:innen vermutlich von Bestellungen abhalten. Man sollte daher auf folgende Indizien achten:

  • unklare oder lange Lieferzeiten
  • fragwürdige Adressangaben – wird beispielsweise eine Privatadresse als Firmensitz angegeben?
  • sprachliche Fehler – diese entstehen oft durch maschinelle Übersetzung.
  • Fake-Bewertungen – finden sich auf der Website ausschließlich positive Bewertungen, ist Vorsicht geboten.

 

Checkliste für Online-Bestellungen

Lassen Sie die Finger von Webshops, die

  • kein Impressum haben oder nur eine E-Mail-Adresse angeben. Ein Impressum ist in Europa gesetzlich vorgeschrieben. Eine Webadresse, die mit .at oder .de endet, sagt nichts darüber aus, wo das Unternehmens seinen Sitz hat.
  • nicht klar benennen, wer die Rücksendekosten trägt, wie hoch sie sind und wohin die Rücksendung genau gehen soll.
  • watchlist-internet.at als problematisch einstuft. Sie können den Onlineshop auch mit dem Fake Shop Detector kontrollieren, einer geprüften Datenbank zu Webshops aus Österreich.

 

Ausführlichere Informationen zum Konzept und den Nachteilen von Dropshipping sind hier nachzulesen. Drop Shipping - Was ist das? | Europäisches Verbraucherzentrum Österreich (europakonsument.at)

 

Sie haben bei einer Dropship-Firma bestellt und dadurch Probleme?

Dann können Sie sich an die Internet Ombudsstelle wenden. Keine Lieferung oder kaputte Ware erhalten? - Internet Ombudsstelle

Lesen Sie auch die Tipps des Europäischen Verbraucherzentrums (mit Musterbriefen). Drop Shipping - Was ist das? | Europäisches Verbraucherzentrum Österreich (europakonsument.at)

Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen