Umfrage Konsumentenschutz heute - Folge 10

Der weite Bereich „Alternativer Energien“ hat sich, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Klimakatastrophe, zu einem zentralen politischen und gesellschaftlichen Thema entwickelt.

Windturbine, im Hintergrund Wolken , © Oliver Darbonville @unsplash

Die BewohnerInnen dieser Welt brauchen immer mehr Energie, wobei die Gewinnung von Energie selbst oder aber ihr Einsatz oder auch die Endlagerung zu massiven umweltrelevanten Problemen führt. Es gibt daher Vorstöße zum „Abschied“ von der Kohle, Skepsis gegenüber der Atomkraft und Vorbehalte gegenüber fossiler Energie. 

Umdenken ist angesagt.

Auch Konsumentinnen und Konsumenten ist diese Herausforderung bewusst geworden, wie die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen.

Was wir besonders erwähnenswert finden

47% der Befragten finden dieses Thema sehr wichtig. Besonders die unter 30jährigen fordern mehr Informationen und Engagement für den leichteren Zugang zu Förderungen alternativer Energieformen, wie z.B. Photovoltaik.
Die fehlende Kostenwahrheit wird, wie auch die Übermacht von Konzernen oder die Einflussnahme der Lobbyisten, sehr kritisch gesehen.
Gefordert wird eine ergebnisoffene Diskussion von Expertinnen und Experten mit Politik und  Wirtschaft. Sie soll in eine Förderung von sinnvollen Projekten und Innovationen münden.

Konkrete Vorschläge der Befragten zur Förderung alternativer Energien

Finanzielle Unterstützung ist das am häufigsten genannte Mittel um alternative Energien zu forcieren.

Förderungen für die Forschung und Weiterentwicklung wären eine gute Basis „um Europa wieder in die Superliga zu bringen, und nicht von Asien oder Amerika abgehängt zu werden“.
Neue Entwicklungen sollten belohnt werden.
Begünstigungen für Einzelpersonen, die auf alternative Energien umsteigen.

Staatliche Unterstützung für  Unternehmen bei Energiesparmaßnahmen oder dem Umstieg auf umweltfreundliche Energie. 

Auch die Steuerung über die Preisgestaltung wurde vorgeschlagen.

Zahlreiche Nennungen gab es für die Information und Bildung.
Um möglichst viele Menschen für einen Umstieg auf alternative Energien zu gewinnen, sind zielgruppenspezifische Informationen und (Bewusstseins-)Bildung nötig.
Ebenso würden sich Pflichtveranstaltungen im Schulsystem positiv auf ein Umdenken auswirken.

Gesetzliche Regelungen und mehr Mut in der Politik wären, nach Meinung der Befragten, weitere wichtige Schritte. Es wäre an der Zeit, die Dominanz großer Konzerne zu brechen und auch unpopuläre Gesetze durchzusetzen.

Bauliche Maßnahmen zur Eindämmung des Energieverbrauchs könnten sowohl bei Eigenheimen als auch im städtischen Wohnbau massive Auswirkungen haben. Auch Umbau oder Renovierungen sollten von diesem Prinzip getragen werden.

Was zu erwarten ist

Die Bekämpfung der Klimakrise ist untrennbar mit dem Ausbau alternativer Energien verbunden. Dabei handelt es sich um ein globales Problem. Die EU und alle anderen Länder sind aufgerufen, den CO2-Ausstoß durch die Förderung erneuerbarer Energien zu reduzieren. 

Die EU-weiten Klimaziele für den Zeitraum 2021 bis 2030 sind im Wesentlichen:

  • Senkung der Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber dem Stand von 1990  
  • Mindestens 32% der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen
  • Verbesserung der Energieeffizienz um 32,5 %

    Der im Jahr 2014 festgelegte Rahmen für Energie aus erneuerbaren Quellen wurde 2018 nach oben korrigiert. Die Mitgliedstaaten müssen für den Zeitraum 2012–2030 integrierte nationale Energie- und Klimapläne erstellen. Die nationalen Ziele sind nach dem Wohlstand der einzelnen Länder gestaffelt. Für wirtschaftlich weniger gut entwickelte Länder ist auch ein Anstieg der Emissionen erlaubt. Die nationalen Energieziele sind von den Mitgliedstaaten eigenständig zu fixieren, Österreich hat als Land mit hohem Einkommensniveau ein Ziel von minus 36 Prozent zu erfüllen. 

    Details zum Rahmen für die Klima- und Energiepolitik gibt es auf der offiziellen Website der EU https://ec.europa.eu/clima/policies/strategies/2030_de 

    In Österreich gibt die Austrian Energy Agency eine Übersicht über derzeit verfügbare Förderungen in den Bereichen Energie, Mobilität und Forschung in Österreich.

Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen