Black Friday und Cyber Monday: Der hohe Preis des Konsumrauschs

veröffentlicht am 08.11.2023

Aktionstage wie der Black Friday oder Cyber Monday und besonders Aktionswochen wie Black Week /Cyber Week verführen auch heuer wieder zum übermäßigen Einkaufen 

weiße Computertastatur mit Kleiderbügel und Rabatt-Taferln , © Max Fisch - Pexels
Eines lässt sich schon jetzt voraussagen – für den (Online)Handel sind diese Maßnahmen jedenfalls ein Gewinn. Ursprünglich war der Black Friday ein Aktionstag für den lokalen Handel; aber nicht zuletzt durch die Covid Pandemie gefördert, spielt der Online-Handel mittlerweile die größte Rolle am Black Friday. Aus den früheren Aktionstagen sind mittlerweile schon ganze Wochen geworden, manche Unternehmen werben bereits mit  Black Month – Angeboten.
Aber profitieren auch Verbraucher:innen davon? Welche Folgen hat dieser „Kaufrausch“ für die Umwelt?

Hier ein paar Informationen und Tipps was besonders beim online shoppen zu beachten ist

Achtung Fakeshops

Gerade zu Aktionszeiten tauchen wie aus dem Nichts Fake-Shops auf. Diese betrügerischen Online-Shops verlangen eine Zahlung mittels Vorauskasse, die bezahlte und erwartete Ware kommt jedoch nie an.

Die Watchlist Internet, eine unabhängige Informationsplattform zu Internet-Betrug und Online-Fallen aus Österreich, informiert über aktuelle Fälle im Internet und gibt Tipps, wie man sich vor gängigen Betrugsmaschen schützen kann.Watchlist Internet: Fake-Shops (watchlist-internet.at)
So wird u.a. empfohlen jedenfalls auf die Zahlungsmethoden, die Impressumsangaben, die Höhe der Preise und überprüfbare Gütezeichen zu achten!
 
Was Sie tun können, um nicht in eine Falle tappen, erfahren Sie hier: So erkennen Sie Fake-Shops bevor es zu spät ist! - Watchlist Internet (watchlist-internet.at)

Preise vergleichen

Wie Preise entwickelt werden, können Konsument:innen nur erahnen. Die Nachfrage bestimmt in vielen Fällen den Preis, verkauft sich ein Produkt gut, geht der Preis oft nach oben, niedrige Preise können dazu dienen, Ladenhüter zu verkaufen.
Das sogenannte Dynamic - Pricing funktioniert speziell online sehr gut, Onlinepreise können sich sogar mehrmals täglich/stündlich ändern. Unterschiedliche Preisgestaltung abhängig vom Gerät oder Betriebssystem ist ebenso bekannt wie individuelle Preisgestaltungen aus Kundenprofilen.

Verwenden sie Preistracking-Tools: Vergleichsplattformen wie Geizhals.at helfen den günstigsten Händler oder Verkaufslokale zu finden. Geduld macht sich bezahlt: Einige Produkte werden im Laufe ihres Lebenszyklus billiger, Saisonware unterliegt auch großen Preisschwankungen.

Kundenbewertungen mit Skepsis begegnen

Kundenbewertungen helfen manchmal, um sich ein genaueres Bild vom gewünschten Produkt zu machen. Aber Vorsicht: auf weniger seriösen Seiten könnten auch diese Bewertungen gefälscht oder positive Rezensionen bezahlt worden sein.  Informieren Sie sich, lesen Sie die Bewertungen auch auf anderen Seiten und vergleichen sie die Erfahrungsberichte.

Besondere Vorsicht beim Zahlen

Wird ausschließlich die Zahlung per Vorkasse angeboten, ist Vorsicht geboten. Bietet ein Onlinehändler keine andere Zahlungsmethode an, sollten die Alarmglocken läuten. Auf der sicheren Seite ist man mit der Bezahlung auf Rechnung oder per Lastschrift.

Rücktrittsrecht im Onlinehandel

Und falls man es sich doch anders überlegt, steht unter bestimmten Voraussetzungen ein Rücktrittsrecht zur Verfügung – das allerdings nur, wenn Sie im Fernabsatz, also z.B. im Internet, gekauft haben. Werden Verträge zwischen Verbraucher:innen und einem Unternehmen im Internet abgeschlossen, so unterliegen diese grundsätzlich dem gesetzlichen Rücktrittsrecht. Die Rücktrittsfrist beträgt 14 Tage und beginnt bei Kaufverträgen mit dem Eingang der Ware bei den Käufer:innen. Kommt das Unternehmen nicht seiner Informationspflicht über das Rücktrittsrecht nach, dann verlängert sich das Rücktrittsrecht um 12 Monate.

Umweltsünder Onlinehandel

In Punkto Umweltbelastungen gerät der Onlinehandel immer mehr unter Kritik. Billigstshops, die qualitativ minderwertige Ware, besonders im Textilbereich, in Unmengen produzieren; viel Verpackungsmüll beim Versand und Tonnen von Retourwaren, die einfach vernichtet werden, statt weiter verkauft.  

Umweltschutzorganisationen wie Greenpeace und der WWF warnen schon lange vor den Folgen des übermäßigen Konsums, der durch derartige Aktionstage angeregt wird.

Die deutsche Verbraucherzentrale hat ein paar Tipps wie Sie ihre Ökobilanz beim Einkaufen verbessern können:

  • Kaufen Sie nur die Dinge online ein, die Sie nicht einfach im Laden in der Nähe erhalten. Damit stärken Sie Ihre Händler vor Ort.
  • Für die Alltagseinkäufe gehen Sie möglichst zu Fuß, fahren mit dem Fahrrad oder dem öffentlichen Nahverkehr. So vermeiden Sie zusätzliche Umweltbelastungen.
  • Planen Sie Ihren Online-Einkauf: Machen Sie möglichst Sammelbestellungen und vermeiden Sie Spontankäufe.
  • Meiden Sie Lieferungen innerhalb weniger Stunden. Überlegen Sie, ob Sie diesen Einkauf wirklich dringend benötigen bzw. planen Sie Vorräte ein.
  • Planen Sie nach Möglichkeit Zustellvarianten, mit denen Sie im ersten Anlauf erreicht werden können.
  • Wählen Sie für Ihren Online-Einkauf als bevorzugte Zustellvariante "Standard" oder "Normal". "Express- oder Prime-Dienste" führen zu zusätzlichen Belastungen für die Umwelt.
  • Achten Sie bei den Online-Anbietern möglichst auf Händler vor Ort, vermeiden Sie internationale Großzusteller. So können Sie Geschäfte in Ihrer Nähe auch mit einer Online-Bestellung stärken.
  • Für unvermeidliche Rücksendungen nutzen Sie möglichst die Originalverpackung des Händlers.
  • Fragen Sie bei Ihrem Online-Anbieter nach dem Firmenkodex im Bereich Umwelt- und Sozialstandards. Wichtig ist, dass der Händler mit einem klaren Bekenntnis zur ökologischen Beschaffung auftritt, das auch extern überprüft werden kann. Vermeiden Sie Einkäufe bei Anbietern, die ökologisch bedenklich versenden oder Sozialstandards drücken.


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