VCÖ – Mobilität mit Zukunft

veröffentlicht am 10.02.2022

Der Bahntest zeigt auf, womit die Reisenden im Schienenverkehr zufrieden sind und wo es noch Verbesserungspotenzial gibt. Zwei weitere Studien widmen sich der klimafreundlichen Mobilität und dem Klimafaktor Reisen.

Regionalzug, © Bild von Silberfuchs auf Pixabay

Der VCÖ – Mobilität für Zukunft (früher: Verkehrsclub Österreich) wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, ein ökologisch verträgliches, ökonomisch effizientes und sozial gerechtes Verkehrssystem zu fördern. Der VCÖ ermittelt unter anderem regelmäßig das Verbesserungspotenzial im Schienenverkehr. Dazu führt der VCÖ jedes Jahr einen Bahntest durch, um etwaige Defizite aufzuzeigen und dementsprechend Vorschläge für mehr Kundenfreundlichkeit formulieren zu können.
Die am Bahntest teilnehmenden Bahnunternehmen waren: Außerfernbahn, DB Regio, Graz Köflacher Bahn, Mariazellerbahn, ÖBB, Raaberbahn, Salzburger Lokalbahn und WESTbahn. An der Befragung im Zeitraum September bis Oktober 2021 nahmen insgesamt 8.810 Personen teil. 


Zusammenfassung der Ergebnisse

Klares Verbesserungspotential gibt es bei den Regionalverbindungen, denn jede:r Vierte wünscht sich hier häufigere Verbindungen, auch in europäischen Metropolen. Genauso viele fordern auch mehr Bahnverbindungen zu europäischen Metropolen. Die Anschlüsse an die Regionalbusse und dem öffentlichen Verkehr sind ebenfalls noch ausbaufähig, auch außerhalb der üblichen Pendlerzeiten.
Drei Viertel der Befragten ist mit der Pünktlichkeit der Bahnen zufrieden, lediglich 9 % gaben an, damit unzufrieden bzw. gar nicht zufrieden zu sein. Künftig möchte auch jede:r Dritte die Bahn öfter nutzen. Acht von zehn berufstätigen Fahrgästen hätten zudem Interesse an einem Öffi-Jobticket vom Arbeitgeber. Etwas mehr als ein Drittel der Befragten führten an, solch ein Ticket bereits zu besitzen.
Großes Lob gab es seitens der Passagiere für das Zugpersonal, das als sehr hilfsbereit und freundlich bewertet wurde. Ganze 90 % gaben zudem an, mit der Sauberkeit und dem Sitzplatzangebot zufrieden zu sein.
Doch nicht nur die Leistungen der Bahnen und des Personals wurden bewertet, sondern auch die Bahnhöfe selbst. Hier belegte zum fünften Mal in Folge der Hauptbahnhof Wien den ersten Platz, gefolgt von Klagenfurt und Salzburg, Schusslicht bildete der Hauptbahnhof Bregenz. Außerhalb der Landeshauptstädte schneidet bei den größeren Bahnhöfen der modernisierte Bahnhof Braunau am Inn am besten ab, bei den kleineren Bahnhöfen Kirchberg in Tirol.

Insgesamt flossen 13 Kriterien in die Bewertung mit ein, wie z.B. verschiedene Aspekte der Ausstattung, Sauberkeit, Personal, Anschlussgegebenheiten und die Barrierefreiheit.

Alle Ergebnisse des Bahntests finden Sie hier

Weitere Studien des VCÖs zur klimaverträglichen Mobilität und zum Klimafaktor Reisen

In der Studie zur klimaverträglichen Mobilität wird der Einfluss des Verkehrssektors auf die Umwelt genauer untersucht. Zudem wird aufgezeigt, was der öffentliche Sektor, Unternehmen und Privatpersonen für eine klimaverträglichere Mobilität tun können. Klar ist: Der Hauptverursacher von klimaschädlichen Emissionen in Österreich ist mit fast 30 % der Verkehrssektor. Besonders problematisch hierbei ist die Tatsache, dass diese Emissionen seit den 1990er Jahren um mehr als zwei Drittel angestiegen sind, anders als in anderen Sektoren wie Gebäude oder Energie. Dass hier also Verbesserungspotenzial und gleichzeitig Handlungsbedarf besteht, ist eindeutig. 

Die Studie Klimafaktor Reisen zeigt auf, welchen Einfluss unser Konsumverhalten auf die Umwelt hat und welche Verkehrsmittel beim Reisen besonders umweltschädigend bzw. umweltschonend sind. Da Reisen ein integrierter Bestandteil unseres Lebens ist, kann ein kompletter Verzicht darauf nicht das Mittel der Wahl sein. Stattdessen sollte auf alternative und umweltschonende Transportmittel gesetzt werden. Das belegen auch folgende Zahlen: rund zwei Drittel der CO2 Emissionen werden bei Reisen mit dem Flugzeug und ca. ein Drittel mit dem PKW verursacht. Die durch Bus (0,8 %) und Bahn (0,5 %) verursachte Umweltbelastung ist im Vergleich zu den anderen Transportmitteln nur minimal.


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