Veranlagen und damit Gutes tun

veröffentlicht am 17.02.2016

Oder zumindest: Geld anlegen ohne schlechtes Gewissen

Während in Deutschland ökologisch veranlagen immer mehr zum Trend wird, steckt das Thema in Österreich noch in den Kinderschuhen.

Zwar gibt es mit der "Gemeinwohl-Bank" eine Initiative für eine  ethische Alternativbank: von den aufzubringenden 6 Mio € sind aber gerade erst mal 2 Mio geflossen, so dass sich der mit Frühjahr 2016 geplante Start zu verschieben scheint.

Bevorzugt werden Investitionen in Ökologie, Biolebensmittel, Soziales, Bildung, erneuerbare Energie, Kultur, soziales Wohnen u.a. nachhaltige Projekte. Mitgründerinnen werden noch gesucht!

Ethikfonds als Alternative zum Sparbuch?

Abes es muss ja nicht gleich die Gründung einer ganzen Bank sein, wenn man sich ethisch engagieren möchte.

Während kommerzielle Mikrokredite ziemlich in Verruf geraten sind, können andere finanztechnische Instrumente wie Fonds, durchaus ethischen Kriterien entsprechen, freilich oft in geringerer Form als die klingenden Namen vermuten lassen.

Grundsätzlich muss man sich auch bei Ethikfonds je nach Risikogeneigtheit und -Fähigkeit zwischen Aktien- und Rentenfonds entscheiden. Oder noch besser: zwischen den beiden streuen.

Bester Aktienfonds entsprechend dem deutschen Testmagazin "Test" ist der ÖkoWorld ÖkoVision Classic C, der die strengen Ausschluss- und Klimakriterien der PrüferInnen zu 100% erfüllt. Er investiert gezielt in Bildung, Bau von Erneuerbaren-Energie-Anlagen, Gesundheit, nachhaltige Land- und Forstwirtschaft, Trinkwasseraufbereitung auf der ganzen Welt. In der 5 Jahresbetrachtung liegt er mit einem Minus von nur 2,8%-punkten unter dem MSCI World und hat damit eine Rendite von 10,1% erwirtschaftet

Die folgenden Aktienfonds erfüllen die Kriterien nur mehr im Bereich der 60% (sind aber sicher ethisch immer noch besser vertretbar als andere Werte).

Ein österreichischer Rentenfonds führt die Liste an

Als besten Rentenfonds listet "Test" den in Österreich aufgelegten Kepler Ethik Rentenfond mit der Erfüllung von 61% der Ausschlusskriterien. Gelobt wird seine hohe Transparenz. Er erwirtschaftete in den letzten 5 Jahren 5,3% Rendite; das liegt nur 0,3% unter dem Referenzwert des Bar­clays Eu­ro Ag­gre­ga­te.

ETF und ethisch zusammen- geht das?

Ja, es gibt auch Fonds, deren Werte aus Aktien bestehen, die im globalen MSCI World So­ci­al­ly Re­spon­si­ble In­dex vertreten sind und damit die Wirtschaftslage der gesamten (ethisch agierenden) Unternehmen darstellen. Freilich darf man sich dann keine so strengen Auflagen mehr erwarten: die "Test"-Ausschlusskriterien werden nur mehr zu 47% erfüllt. 

Der Fonds heißt UBS MSCI World Socially Responsible Ucits ETF USD A-dis; die 3-Jahresrendite liegt mit 16% nur 1,6%-punkte unter dem MSCI World.

Insgesamt also gibt es Alternativen zum Sparbuch, die nicht nur ein besseres Gewissen sondern auch bessere Gewinne verschaffen. Allerdings müssen auch Fonds - wie sonstige Wertpapiere - beobachtet werden um zu heftigen Verlusten vorzubeugen..

Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen