Shoppingplattform Temu – Schnäppchen oder Betrug?

veröffentlicht am 31.07.2023

Was Konsument:innen beim Kauf beachten sollten!

Die aus China stammende Shoppingplattform Temu mit Sitz in Dublin startet derzeit eine Werbeaktion auf dem österreichischen Markt. Die Produkte, die auf der Plattform angeboten werden, sind unglaublich günstig und für viele Konsument:innen sehr verlockend.

Pakete mit Weltkugel im Hintergrund, © Bild von Gino Crescoli auf Pixabay
Von Mode, Beauty, Einrichtung, Elektronikartikeln und Werkzeug, es gibt kaum etwas, dass nicht auf der Plattform zum Verkauf steht. Das Sortiment ist ähnlich wie bei Amazon sehr breit gestreut, nur zu extrem günstigen Preisen.

Die Plattform verkauft jedoch nicht selbst Waren, sondern ist ein Marktplatz für Unternehmen, die ihre Waren zum Kauf anbieten können.

Was Konsument:innen vor einer Bestellung bedenken sollten!

Für die Plattform sprechen zwar die große Auswahl und die günstigen Preise, dem gegenüber können jedoch viele Probleme und Nachteile für Konsument:innen stehen:

  • Wenn alles gut geht, erhalten Konsument:innen die bestellte Ware, mit einer langen Lieferzeit direkt aus China geliefert. Jedoch können Zollgebühren anfallen, die nicht vereinbart waren.
  • Konsument:innen, die an ein betrügerisches Unternehmen geraten, bekommen häufig beschädigte oder gar keine Ware.
  • Bei Problemen, ist es für Konsument:innen schwierig bis unmöglich, gegen einen chinesischen Anbieter vorzugehen.
  • Der Kundenservice scheint in vielen Fällen nicht zu funktionieren, so User:innen-Meinungen z.B. auf Trustpilot.   
  • Das Zurücksenden der Ware ist sehr aufwendig und teuer, da das Paket oftmals nach Asien zurückgeschickt werden müsste.

Was gegen einen Einkauf bei Temu spricht!

In welcher Qualität die Ware aus China kommt, unter welchen Bedingungen sie produziert wird und wie schadstoffbelastet sie ist, lässt sich für Konsument:innen beim Bestellen nicht prüfen.

Die Kurzlebigkeit vieler Waren, der lange Transportwege und intransparente Produktionsbedingungen, stehen daher im Widerspruch zum Prinzip des angeblich umweltbewussten Einkaufens bei Temu.

Zudem gibt es viele der beworbenen Rabatte für Konsument:innen erst, wenn sie Codes an den Freundes- oder Bekanntenkreis weitergeben, die ebenfalls bestellen.

Die Zielgruppe der Plattform sind vor allem junge Konsument:innen, die via TikTok Rabattcodes verteilen und erhalten. Temu setzt auch vermehrt auf Influencer-Marketing und bezahlt Influencer:innen teilweise für ihre Video-Botschaften.

Weitere Informationen finden Interessierte bei der Internet Ombudsstelle, die auch vom Sozialministerium gefördert wird.

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