Lebensmittel nicht verschwenden, hilft dem Klima

veröffentlicht am 06.06.2023

Nach Angaben des Umweltministeriums fallen ca. 74.100 Tonnen an vermeidbaren Lebensmittelabfällen im Handel an?

Versch. Obst und Gemüse auf Holzbrett u.a. Zucchini, Zwiebel, Paprika  Trauben, Nüsse    , ©  Dan Cristian Pădureț auf Unsplash
Schon jetzt ist es dank der Initiative "Lebensmittel sind kostbar" möglich, Lebensmittel an soziale Organisationen weiterzugeben.  Diese freiwillige Vereinbarung zwischen Supermärkten und dem Umweltministerium hat es möglich gemacht, dass seit Beginn der Initiative rund 20.000 Tonnen Lebensmittel vor Mülltonne gerettet werden konnten . Aber es wurden weitere wichtige Schritte gesetzt, um die Umweltbelastungen zu verringern.

Meldepflicht für Supermärkte beschlossen

Im Zuge einer Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes (AWG) wurde beschlossen, dass Supermärkte künftig beim Umweltministerium melden müssen, wie viele Lebensmittel sie weggeworfen oder gespendet haben. Diese neue Regelung gilt ab dem vierten Quartal für Händler:innen ab einer Verkaufsfläche von 400 Quadratmetern bzw. ab fünf Verkaufsstellen.

Durch diese Maßnahme sollen die großen Unternehmen angehalten werden, noch genusstaugliche Lebensmittel zu spenden und Abfälle zu vermeiden.

Kleinunternehmen und Lebensmittelproduzent:innen, die durch Direktabsatz Lebensmittel vertreiben wie etwa Bauern, sind von der Regelung nicht erfasst.

Lebensmittelverschwendung in privaten Haushalten

Einen großen Anteil daran, dass Essen im Müll landet haben private Haushalte. Deshalb haben sich die Initiative „Land schafft Leben“ und die Wiener Tafel

zur gemeinsamen Aufklärung, vor allem Kinder und Jugendlicher, zusammengefunden.

Wichtig ist, schon den Kindern mehr Wissen zu Lebensmitteln mitzugeben.
Maria Fanninger, die Gründerin von „Land schafft Leben“, plädiert für die entsprechende Wissensvermittlung an den Schulen: „Wenn Kinder bereits früh einen bewussten Lebensmittelkonsum erlernen, werden sie auch im Erwachsenenalter wertschätzender mit ihrem Essen umgehen. Denn Lebensmittelrettung beginnt mit der Überlegung, was ich tatsächlich benötige, wie ich Lebensmittel richtig lagere und wie lange welche Lebensmittel genießbar sind." 

Auch die Wiener Tafel setzt auf Bewusstseinsbildung; Im „Sensorik Labor“ lernen Kinder und Jugendliche, ihre Sinne beim Umgang mit Lebensmitteln richtig einzusetzen. „Ist das noch gut?“ lautet das Motto: durch Sehen, Riechen und Schmecken lassen sich Frische und Qualität von Lebensmitteln auf ihre Genusstauglichkeit prüfen. Das Erreichen des Mindesthaltbarkeitsdatums heißt noch lange nicht, dass Lebensmittel verdorben sind.

Alexandra Gruber, Geschäftsführerin der Wiener Tafel, dazu: „Immer noch landen Unmengen an gutem Essen im Müll, während rund 500.000 Menschen in Österreich nicht wissen, wie sie sich angemessen ernähren sollen. Um das zu ändern, müssen wir Wissen und Bewusstsein schaffen. Es geht um mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit, es geht um eine bessere Zukunft – und deshalb wollen wir verstärkt bei der Generation von morgen ansetzen.“

Auch auf unserer Website finden Sie viele Beiträge zum Thema u.a.:

Lebensmittel einfrieren (konsumentenfragen.at)

Lebensmittel ohne Plastik frisch halten (konsumentenfragen.at)

Stopp der Lebensmittelverschwendung (konsumentenfragen.at)

Lebensmittel im Kontext von Klimawandel und Gesundheitskrise (konsumentenfragen.at)  

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