So funktioniert die Stromkostenbremse

veröffentlicht am 02.12.2022

Ab 1.12.2022 wird das Gesetz zum Stromkostenzuschuss wirksam, besser bekannt als Stromkostenbremse. Der Staat übernimmt einen Teil des Strompreises und reduziert somit ab sofort die Belastung durch die aktuell hohen Energiekosten. 

So funktioniert die Bremse: 
div. Icons zur Strompreis-Bremse, © Sozialministerium

Warum fördert man gerade einen Verbrauch von maximal 2.900 kWh?

Das Grundkontingent von maximal 2.900 kWh entspricht 80 Prozent des Durchschnittsverbrauchs österreichischer Haushalte. Dadurch soll der Durchschnittshaushalt auch zum Einsparen des restlichen Verbrauchs animiert werden, denn alles was über dem Grundkontingent verbraucht wird, ist teuer. Dann gelten nämlich die Kosten Ihres Stromlieferanten.

Freilich hängt es stark von der Wohnform und der Wärmedämmung ab, wie hoch der Verbrauch tatsächlich ist: In Einfamilienhäusern am Land liegt der Verbrauch oft höher als die maximal geförderten 2.900 Kilowattstunden. Überprüfen Sie daher vorweg Ihren Jahresstromverbrauch, den Sie auf der Jahresendabrechnung Ihres Stromversorgers finden.  

Was kann ich tun, wenn mein Verbrauch höher ist?

Stromsparen ist sowieso das Gebot der Zeit, da der Energieverbrauch ganz wesentlich zur Erhöhung des CO2-Ausstoßes beiträgt und damit wieder zum Klimawandel. Die derzeit hohen Strompreise sind also ein guter Einstieg Ihren Verbrauch zu reduzieren. Wie, das erfahren Sie in unseren nächsten Artikeln.

Haushalte mit mehr als 3 Personen

Der Gesetzgeber möchte aber doch auch die Tatsache berücksichtigen, dass mehr Menschen auch mehr Strom verbrauchen: Sind daher in Ihrem Haushalt mehr als 3 Personen im Zentralen Melderegister (ZMR) hauptgemeldet, wird ein Zusatzkontingent von 350 kW/h pro Person zu den 2.900 kWh dazugerechnet. Bei 5 Personen im Haushalt wäre das Grundkontingent dann 3.600kWh.

Die Abwicklung soll weitgehend automatisch erfolgen.

Achten Sie auf den mit Ihrem Stromlieferanten vereinbarten Energiepreis

Der Staat fördert die Stromkosten nur bis zu  einem Nettoenergiepreis von 40ct. Das bedeutet, dass jeder Cent, der über den 40 Cent vereinbart ist, von Ihnen zusätzlich zu den 10 Cent zu bezahlen ist. Betragen Ihre Nettostromkosten z.B. 45ct pro kWh, bezahlen Sie für die kWh innerhalb des Grundkontingents 10ct netto plus die 5ct, die über die  40 Cent hinausgehen.

Suchen Sie daher einen Anbieter, der Ihnen den Strom um maximal 40 Cent pro kWh verkauft!

Wichtig: Für Netzentgelte, Steuern und Abgaben greift die Stromkostenbremse nicht.

Mit dem Stromkostenbremse-Rechner (Stromkostenbremse - www.e-control.at) der Regulierungsbehörde E-Control können Sie näherungsweise errechnen, welchen Beitrag der Bund als Stromkostenbremse zu Ihrer Stromrechnung beisteuert.

 Tipp: 

Gerade jetzt ist es wichtiger denn je, sowohl den Verbrauch von Energie als auch den jeweiligen Preis im Auge zu behalten. 

Achten Sie im Hinblick auf die Stromkostenbremse darauf,

  • dass der individuelle Strompreis möglichst nicht über 40ct liegt. Hier gibt es hilfreiche online Vergleichsplattformen, die es ermöglichen zu prüfen, ob es einen günstigeren Lieferanten gibt, wie der Tarifkalkulator der e-Control (https://www.e-control.at/unsere-services/tarifkalkulator ).
  • dass Ihr Verbrauch möglichst nicht  über 2.900 kWh hinausgeht, da jede Kilowattstunde mehr ohne Zuschuss zu dem mit dem Lieferanten vereinbarten Energiepreis abgerechnet wird. 

    Durch monatliche Kontrolle des Zählerstandes kann der Verbrauch leicht und einfach beobachtet werden. Im Falle eines Smart Meters können die Verbrauchsdaten im online Webportal abgerufen werden.

 Mehr Informationen rund um die Strompreisbremse sind auf der Seite des BMKs Für Haushalte | energie.gv.at zu finden

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