Höhere Strom- und Gasnetzentgelte 2024

veröffentlicht am 10.01.2024

Die Netzentgelte für Strom und Gas wurden mit 1. Jänner 2024 erhöht. Nach Angaben der E-Control steigen die Entgelte für Strom im Schnitt um etwas mehr als 11 Prozent, die Gasnetzentgelte erhöhen sich um drei Prozent. Aufgrund sinkender Energiepreise lohnen Versorgerwechsel durchaus.

Die monatlichen Kosten für Strom verteuern sich dadurch um rund 2,70 Euro

Die Netzentgelte machen ungefähr ein Drittel der gesamten Stromrechnung aus. Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden (kWh) muss für 2024 mit einer Steigerung von etwa 11,23 Prozent rechnen, das entspricht Mehrkosten von rund 32 Euro jährlich bzw. 2,70 Euro monatlich.

Monatlich 90 Cent Mehrkosten bei Gas

Die Netzentgelte machen hier ebenfalls rund 30 Prozent der gesamten Gasrechnung aus. Nach Angaben der E-Control verteuern sich für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden im österreichweiten Schnitt die Netzentgelte um drei Prozent bzw. 90 Cent pro Monat.

Gründe für die Erhöhung

Die Gründe der höheren Netzentgelte sind vor allem durch die Inflation, gestiegene Investitionen (besonders bei Strom) und durch reduzierte Abgabemengen begründet.  Die Abgabe von Strom an Endverbraucher:innen ist beispielsweise um 2,4 Prozent gesunken, einerseits, weil die Eigenerzeugung von Strom gestiegen ist, andererseits, weil angesichts der massiv gestiegenen Preise mehr Energie eingespart wurde, sagte E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch.

Tarifwechsel kann sich lohnen

Die Preissituation am Energiemarkt hat sich aber im Jahr 2023 deutlich entspannt. Die Energiepreise sind gesunken. So kann es sich finanziell auszahlen, Vergleiche einzuholen und Anbieter zu wechseln, vor allem für Haushalte, die schon längere Zeit an einen Energieversorger gebunden sind. Mit dem Tarifkalkulator können Sie mit wenigen Klicks einen Vergleich aller für Sie in Frage kommenden Strom- und Gasangebote erstellen lassen.

Was können Sie tun bei Zahlungsschwierigkeiten bzw. bei drohender Abschaltung?

Stromkostenbremse

Die Bundesregierung setzt Maßnahmen, um die steigenden Energiekosten abzufedern. Die Stromkostenbremse ist eine Entlastungsmaßnahme des Bundes. Sie wirkt den aktuellen Preissteigerungen bei Strom entgegen und setzt gleichzeitig einen Anreiz zum Stromsparen. Die Stromkostenbremse wird für ein "Grundkontingent" gewährt, das dem Stromverbrauch eines durchschnittlichen Drei-Personen-Haushaltes entspricht. Von der Stromkostenbremse profitieren natürliche Personen, die einen aufrechten Stromlieferungsvertrag für einen Haushaltszählpunkt haben. Sie erhalten die Stromkostenbremse automatisch von ihrem Stromlieferanten durch Berücksichtigung auf der nächsten Rechnung und bei zukünftigen Teilzahlungsbeträgen.  Erfreulicherweise wurde diese Maßnahme bis Ende 2024 verlängert.

Wenn mehr als drei Personen zu den (höheren) Stromkosten beitragen, gibt es zusätzlich einen "Stromkostenergänzungszuschuss".

Weitere Informationen finden Sie unter folgenden Links:

Maßnahmen zur Abfederung der hohen Energiekosten (→ BMF)

Informationen für Haushalte (oesterreich.gv.at)

Unterstützungsangebote der Energielieferanten

Viele Energieversorgungsunternehmen in den Bundesländern bieten Unterstützung an und setzen gezielte Maßnahmen zur Abfederung von Energiearmut. Eine Auflistung aller Angebote, geordnet nach Bundesland, finden Sie hier: Maßnahmen zur Abfederung von Energiearmut: Oesterreichs Energie

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