Welt-Tollwut-Tag 2024: Nach wie vor großes Risiko in Teilen der Welt
veröffentlicht am 27.09.2024
Tollwut ist eine Viruserkrankung der Säugetiere und des Menschen, die in fast allen Fällen tödlich verläuft. In Österreich gilt sie aber aufgrund wirksamer Kontroll- und Impfmaßnahmen als getilgt.
Als gefährlichste Bedrohung für das menschliche Leben gilt der Erreger der Malaria, ein Plasmodium, das durch die Anopheles-Mücke übertragen wird. Jährlich sterben ca. 2,7 Millionen Menschen an dieser Erkrankung. Platz zwei der Todesfälle belegen die jährlichen 1,2 Millionen Unfälle mit motorisierten Fahrzeugen. Bereits auf dem dritten Platz der tödlichen Gefahren findet man die Infektionen mit dem Tollwut-Virus. Die WHO berichtet über 150 Ländern und Territorien, hauptsächlich in Asien und Afrika, in denen die Tollwut ein ernstes Problem für die öffentliche Gesundheit darstellt. Es handelt sich um eine Zoonose, die durch Viren verursacht wird. 40 % der Opfer sind Kinder unter 15 Jahren.
60.000 Todesfälle pro Jahr
99 % aller Tollwutfälle beim Menschen werden durch Hundebisse und -kratzer verursachet. Eine Impfung der Hunde und eine gute Bissprävention könnte eine Übertragung des Erregers verhindern. Über die Bisswunde gelangt das Virus in die Blutbahn und anschließend in das Zentralnervensystem. Dort ist es geschützt und ruft schließlich eine tödlich endende Gehirnentzündung hervor. Klinische Symptome treten auf und nahezu 100 % der Fälle enden tödlich.
Ist es zu einer Bissverletzung durch ein verdächtiges Tier gekommen, muss sofort eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) durchgeführt werden. Ziel ist es, zu verhindern, dass das Virus das Zentralnervensystem erreicht. PEP besteht aus einer gründlichen Wundreinigung, der Verabreichung eines menschlichen Tollwutimpfstoffs und, sofern angezeigt, von Tollwut-Immunglobulinen (RIG). Suchen Sie sofort ärztliche Hilfe, falls Sie von einem Tier gebissen wurden. Bei offenen Fragen steht die Tollwutberatungsstelle der AGES mit Rat und Tat zur Seite: AGES Tollwutberatungsstelle.
Tollwut bis zum Jahr 2030 ausrotten
Ziel der WHO und ihrer globalen Partner ist es, den Tod von Menschen durch von Hunden verursachte Tollwut zu beenden. In den Entwicklungsländern werden eine Massenimpfung von Hunden gefördert, das Gesundheitspersonal geschult und die Menschen auf die Gefahren aufmerksam gemacht und sensibilisiert. Bedenken Sie, dass die Gefahr einer Tollwut-Infektion durch Kontakt zu Streunerhunden in tollwutverseuchten Urlaubsländern oder durch Schmuggel dieser Tiere in das Heimatland gegeben ist. Beides kann tödlich enden. Ebenso ist von Käufen von Hunden und Katzen unbekannter Herkunft nicht zuletzt wegen der Tollwut-Gefahr dringend abzuraten.
Weltweit werden große Anstrengungen unternommen, um die Tollwut bis zum Jahr 2030 auszurotten. Der heurige Welt-Tollwuttag am 28. September soll uns daran erinnern, dass wir verantwortungsvoll mit unserer Gesundheit, aber auch der Gesundheit und dem Wohlergehen unserer Heim- und Nutztiere sowie der Natur umgehen. Nur ein gemeinsames Bemühen um eine umfassende Gesundheit – der „One-Health-Ansatz“ – wird dazu führen, dieses ambitionierte Ziel der Tollwutfreiheit zu erreichen.