Sonnencreme vom Vorjahr: Schützt sie noch zuverlässig?
veröffentlicht am 13.08.2025
Achtung bei älteren Sonnencremen: UV-Schutz lässt mit der Zeit nach

Ein Langzeittest zeigt: Bei zwei von acht getesteten Sonnenschutzmitteln war der angegebenen Lichtschutzfaktor nach Monaten der Lagerung nicht mehr gewährleistet. Expert:innen raten, Haltbarkeitsangaben ernst zu nehmen und ältere Produkte lieber entsorgen.
Warum alte Sonnencremes ein Risiko sein können?
im Frühjahr 2024 sind europäische Verbraucherschutzorganisationen, darunter der österreichische Verein für Konsumenteninformation (VKI), der Frage nachgegangen, ob bereits geöffnete Sonnenschutzmittel aus dem Vorjahr noch sicher verwendet werden können. Acht Produkte mit hohem Lichtschutzfaktor (30 und 50) wurden unter realistischen Bedingungen geprüft. Das Ergebnis: zwei Präparate konnten den angegebenen Lichtschutzfaktor (LSF) nach mehreren Monaten Lagerung und Belastung nicht mehr einhalten.
Das zeigt deutlich, Sonnencremes verlieren mit der Zeit an Wirksamkeit – unabhängig davon, ob sie auf organischen (chemischen) oder anorganischen (mineralischen) UV-Filtern basieren. Viele moderne Produkte nutzen zudem Kombinationen beider Filtertypen, um optimalen Schutz und gute Verträglichkeit zu vereinen.
So wurde getestet
Die Sonnenschutzmittel wurden Temperaturen und Lichtverhältnissen ausgesetzt, wie sie im Alltag vorkommen- von kühlen 4 Grad Celsius wie im Flugzeuggepäckraum bis zu heißen 40 Grad am Strand. Auch UV-Strahlung wurde simuliert, um die Belastung über Monate realistisch darzustellen. Die getesteten Produkte umfassten Sprays, Lotionen und ein Pumpspray.
Was das PAO-Symbol über die Haltbarkeit verrät
Hitze und häufiges Öffnen können die Haltbarkeit von Sonnenschutzmitteln deutlich verkürzen. Aufschluss darüber gibt das sogenannte PAO-Symbol („period after opening“). Es zeigt einen geöffneten Cremetiegel mit einer Angabe wie z.B „12M“. Das bedeutet: Das Produkt ist nach dem Öffnen noch zwölf Monate haltbar, vorausgesetzt, es wird richtig gelagert. Ein praktischer Tipp: Das Datum beim ersten Gebrauch am besten direkt auf der Verpackung zu notieren. So behält man den Überblick.
Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht alles
Einige Produkte tragen zusätzlich ein Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD), erkennbar an einer kleinen Sanduhr. Laut Verein für Konsumenteninformation (VKI) sollte man solche Produkte nach Ablauf des Datums nicht mehr verwenden. Doch auch bei nicht abgelaufenen Produkten ist Vorsicht geboten: Verändert sich der Geruch, wird die Konsistenz ungewöhnlich oder trennt sich das Produkt in wässrige und ölige Bestandteile, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass der UV-Schutz nicht mehr gewährleistet ist. In solchen Fällen sollte das Produkt entsorgt werden.
Tipps für den sicheren Sonnenschutz
- Sonnenschutzmittel möglichst bedarfsgerecht kaufen, um Restmengen zu vermeiden
- Kleine Restmengen am Saisonende lieber entsorgen.
- Größere oder ungeöffnete Produkte können kühl und dunkel gelagert bis zur nächsten Saison aufbewahrt werden.
- Sonnenschutzmittel erst öffnen, wenn sie wirklich benötigt werden - so bleibt die Schutzwirkung am zuverlässigsten erhalten.
Weiterführende Informationen lesen Sie hier im Artikel von Der Standard.