KONSUMENTENBAROMETER 2021 – TEIL 3: Lebensmittelkennzeichnung und Wissen der Bevölkerung über ihre Rechte

veröffentlicht am 14.01.2022

Am Ende des letzten Teils unseres Berichts über das Konsumentenbarometer 2021 stellen wir Ihnen die gesamte Befragung als Download zur Verfügung.

Schema von österreichischer Landkarte, Lupe, div. symbol. Figuren   , © BMGSPK; Marketmind
Zwei wichtige Themen wollen wir aber noch näher beleuchten.

Wichtig für Konsument:innen: Genaue Angaben bei Lebensmitteln

Ein Großteil hält genaue Angaben zu Zutaten, Hersteller, Herkunft, etc. auf unverpackten und weiterverarbeiteten Lebensmitteln für wichtig. Auch im Restaurant oder Wirtshaus wünschen sich die Befragten Angaben zu den angebotenen Speisen, insbesondere zur Herkunft der Zutaten.

Eine vereinfachte Kennzeichnung von Nährwerten, z.B. in Form einer Ampelkennzeichnung, halten fast 6 von 10 Konsument:innen für wichtig. Zwar ist dieser Wert seit 2011 von 72% auf nunmehr 58% gesunken; aus gesundheitspolitischen Gründen wäre eine Ampelkennzeichnung aber jedenfalls zu begrüßen, da die Fehlernährung gerade im Zuge der Pandemie wieder zugenommen hat und insbesondere Kinder und Jugendliche darunter leiden.

Genaue Angaben bei unverpackten Lebensmitteln wünschen sich 80% der Befragten; ein Wert, der seit Jahren stabil ist.

Ebenfalls fast 80% halten Informationen zur Herkunft der Zutaten in der Gastronomie für besonders wichtig. Für ca. 70% sind auch Angaben zur Verwendung von Separatorenfleisch, Zusatzstoffen, Fertigprodukten sowie biologischen Produkten wichtig.  Im Vergleich zu den Vorerhebungen zeigt sich, dass die Herkunft der Zutaten und die Angabe von Zusatzstoffen bei im Gasthaus servierten Speisen deutlich wichtiger geworden ist.

Der Wissensstand der Bevölkerung zum Thema Konsumentenschutz ist weiterhin verbesserungsfähig.

Im Rahmen der Umfrage stellen wir auch drei Wissensfragen.

Am besten ist noch die Kenntnis über die Bedeutung der Grundpreisangabe in den Geschäften: 62% wählen dabei die Antwort, wonach es sich um jenen Preis handelt, der zur besseren Vergleichbarkeit auf eine Einheit hochgerechnet wird.

Nur 48% der Menschen in Österreich kennen die korrekte Definition des effektiven Jahreszinses, der den Vergleich von Kreditangeboten erleichtert. Das ist der zweitschlechteste Wert seit Beginn der Befragungen (2013 und 2015: jeweils 46%)

Am unsichersten aber sind sich die Befragten über ihre Rechte, wenn sich eine gekaufte Ware als mangelhaft herausstellt. Mit 23% ist das der schlechteste Wert seit Beginn der Befragungen.

Obwohl Konsument:innen meist nur punktuell von diesen Themen betroffen sind, wäre ein höherer Wissensstand erstrebenswert. Verbraucherbildung und auch Finanzbildung sind damit zurecht wichtige Themen dieser Regierungsperiode, in die noch viel Arbeit gesteckt werden muss. Dabei zeigen die demografischen Auswertungen, dass die Herausforderung wohl vor allem im richtigen Ansprechen der Zielgruppen liegen wird.

Chartbericht 2021

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