Meta plant KI-Training mit öffentlichen Inhalten – Widerspruch erforderlich 

veröffentlicht am 12.05.2025

Meta setzt vermehrt auf Künstliche Intelligenz (KI) und will in Europa öffentliche Nutzerinhalte für das Training von „Meta AI“ verwenden.

Was bedeutet das für Nutzer:innen? 

Seit einigen Wochen wird Europäischen Nutzer:innen ein „blauer Kreis“ beim Öffnen von Facebook, Instagram und WhatsApp angezeigt. Zeitgleich erfolgte auch eine öffentliche Ankündigung von Meta Platforms Ireland Limited (kurz Meta), ab dem 27. Mai 2025 alle jemals in seinen Diensten veröffentlichten Beiträge, Nachrichten, Fotos, Kommentare etc. für Trainingszwecke seiner KI-Technologie „Meta AI“ zu verwenden. Ziel ist laut eigenen Angaben des Konzerns die Verbesserung und Optimierung von „Meta AI“ für den europäischen Adressatenkreis. Sofern Nutzer:innen nicht dagegen widersprechen, werden alle „öffentlichen Inhalte in Meta-Produkten“ dem intelligenten Chatbot zum Lernen freigeschalten.

Wichtig zu wissen

Konsument:innen sollten daher der Nutzung ihrer Daten bis spätestens zum 26. Mai widersprechen, denn ansonsten werden ihre auf den Sozialen Medien öffentlich zugänglich gemachten Inhalte, Bilder, Informationen etc. automatisch Teil der KI. Ohne Widerspruch ist zu befürchten, dass dieser Vorgang irreversibel ist. Sprich ihre (personenbezogenen) Daten könnten nicht mehr (bzw. schwer) zurückgeholt werden.

Organisationen laufen dagegen bereits Sturm

Meta stützt sein künftiges Vorgehen gegenüber Nutzer:innen auf ein sogenanntes „berechtigtes Interesse“ als Rechtsgrundlage für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten nach der EU Datenschutz-Grundverordnung. Dementgegen haben Verbraucherschutz- und Datenschutzorganisationen wiederholt massive Bedenken im Hinblick auf die Rechtmäßigkeit einer solchen Praxis geäußert.

Aufgrund zahlreicher Beschwerden, u.a. der Organisation noyb (none of your business), konnten die KI-Pläne von Meta letztes Jahr verzögert werden. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hat nunmehr als Erstes offiziell bekannt gegeben, dass Meta bereits abgemahnt und zum Stopp der Einführung des KI-Trainings von „Meta AI“ in Europa aufgefordert wurde.  

Mehr zum Thema finden Sie hier (vzbv), hier (ORF) und hier (Der Standard). Lesen Sie außerdem Informationen zum Widerstand von noyb 2024 nach. Meta argumentiert hier, warum die Daten europäischer User:innen wichtig seien, um der KI Länderspezifika beizubringen.

Hier geht es zur Anleitung zum Widerspruch des vzbv gegen die Nutzung der Daten für KI-Trainingszwecke bei Instagram und Facebook.

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