Junge Menschen im Konsumrausch: Chancen und Risiken im Social-Media-Zeitalter
veröffentlicht am 01.09.2025
Nachhaltigkeit, Social Media und neue Bezahlmethoden prägen das Kaufverhalten junger Generationen.

Influencer:innen, Klimaschutz, digitale Zahlungsmethoden – all das beeinflusst, wie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene konsumieren. Eine aktuelle Metastudie des mmb Instituts im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) hat untersucht, was junge Menschen antreibt, welche Herausforderungen sie im Alltag meistern müssen und wo es Nachholbedarf in Sachen Verbraucherbildung gibt.
Ein Blick auf die Konsumwelt der jungen Generation
Die Untersuchung zeigt, dass Social Media eine zentrale Rolle spielt. Influencer:innen gelten oft als persönliche Bezugspersonen, deren Produktempfehlungen direkt Kaufentscheidungen beeinflussen. Gleichzeitig äußern viele junge Menschen den Wunsch, nachhaltiger zu konsumieren, scheitern jedoch häufig an unklarem Wissen, was nachhaltige Alternativen tatsächlich sind, oder an begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Vier zentrale Konsumbereiche
Die Metastudie wertete 33 Einzelstudien aus dem Zeitraum 2020 bis 2024 aus und erfasste das Verhalten von Menschen zwischen 5 und 30 Jahren. Dabei traten vier besonders relevante Konsumbereiche zutage: Medien, Freizeit & Unterhaltung, Mode & Lifestyle sowie Ernährung & Gesundheit. Diese Thematiken spiegeln die Lebenswirklichkeit junger Menschen wider und eröffnen gleichzeitig wichtige Ansatzpunkte, um Verbraucherkompetenzen zu fördern.
Drei große Einflussfaktoren
Neben den Konsumbereichen identifiziert die Studie drei Schlüsselfaktoren, die sich durch alle Lebensbereiche ziehen:
- Soziale Medien: Sie verstärken Trends, setzen Kaufanreize und erzeugen sozialen Druck.
- Nachhaltigkeit & Politik: Junge Menschen wollen nachhaltig handeln, stoßen jedoch oft an Grenzen, sei es durch zu hohe Kosten oder komplexe Anforderungen.
- Finanzen: Digitale Bezahlmethoden und verlockende Kreditangebote können zu Impulskäufen und Schulden führen, insbesondere bei begrenztem Einkommen.
Kompetenzlücken im Konsumalltag
Obwohl junge Menschen sich selbst gute Grundkenntnisse zuschreiben, zeigt die Auswertung: Es mangelt an tiefergehenden Fähigkeiten. Dazu gehört ein kritischer Blick auf Werbung und Fake News in sozialen Medien ebenso wie Strategien zur Vermeidung von Medienabhängigkeit. Auch der Umgang mit knappen Budgets, Schulden und neuen Zahlungsformen will gelernt sein, genauso wie praxisnahe Tipps für nachhaltiges Handeln im Alltag.
Was Verbraucherbildung leisten muss
Die Studie macht deutlich, dass Bildungsangebote stärker an der Lebensrealität junger Menschen anknüpfen sollten. Die Themenfelder Mode, Lifestyle, Freizeit und Unterhaltung dienen bislang nur in geringem Maße als Grundlage für Bildungsangebote. Wichtig ist zudem, die enge Verflechtung von Konsumbereichen und Einflussfaktoren zu berücksichtigen, um wirksame und praxisorientierte Bildungsformate zu entwickeln.
Alles zum Nachlesen finden Sie hier im Artikel von Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv).