Honig ist wertvoll und leider leicht zu fälschen

veröffentlicht am 19.09.2025

Honig steht für Natürlichkeit, Gesundheit und Qualität – doch genau diese Eigenschaften sind Gründe, warum man ihn so gerne verfälscht.

Wie viel verfälschter Honig ist am Markt?

Echter Honig ist aufwendig herzustellen und entsprechend teuer. In Österreich übersteigt die Nachfrage nach Honig bei weitem das Angebot, was heimische Imker produzieren können. Kein Wunder also, dass Fälschungen bei einem so kostspieligen Produkt verlockend und lukrativ erscheinen. Eine gängige Methode: Der Honig wird mit billigem Zucker – Getreide- oder Reissirup – gestreckt. Besonders verlockend ist dies für industrielle Produzenten, da sich mit gefälschtem Honig hohe Gewinne erzielen lassen.

2025 wurden in einer Schwerpunktaktion 52 Honige mittels DNA-Test (dem sogenannten DNA-Meta-Barcoding) sowie weiteren Testmethoden (u.a. Kernspinresonanz-spektroskopie (NMR-Analyse)) auf deren Unverfälschtheit überprüft.

Bei drei Honigproben wurde mithilfe der NMR-Analyse festgestellt, dass sie mit anderen Stoffen vermischt wurden und nicht nur aus echtem Honig bestehen. Eine eindeutige Beurteilung mit einem DNA-Test ist im Moment noch nicht möglich, weil die nötige Vergleichsdatenbank dafür gerade erst aufgebaut wird.   

Expert:innen der Arbeitsgruppe § 64 LFGB „NGS-Speziesidentifizierung“ haben den aktuellen Stand der DNA-Tests zur Honigprüfung bewertet. Ihr Fazit: Diese Methode ist derzeit noch nicht ausgereift, besonders wenn es darum geht, Zusätze wie Zuckersirup zu erkennen. Es besteht nach Ansicht der Expert:innen noch ein erheblicher Forschungs- und Validierungsbedarf. Zur Beurteilung von Honigen sollten daher solche DNA-Tests momentan nur zusammen mit bewährten Untersuchungsmethoden verwendet werden. 

Tipps für den Kauf von echtem Honig

Um das Risiko zu verringern verfälschten Honig zu kaufen, hier ein paar Tipps, worauf Konsument:innen achten sollte:

  • Etikett: Wenn „Österreichischer Honig“ sowie der Name und die Adresse der Imkerei draufstehen, dann stammt der Honig aus österreichischer Herkunft. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft direkt beim Imker/bei der Imkerin.
  • Kristallisation: Echter Honig kristallisiert mit der Zeit in Abhängigkeit der Sorte unterschiedlich schnell. Wenn nicht, könnte er gefälscht sein, da bei gestrecktem Honig oft ein höherer Wassergehalt vorhanden ist, der die Kristallisation verhindert.
  • Geschmack: Je nach Sorte, Herkunft oder Tracht (Blütenquelle), schmeckt Honig ganz unterschiedlich. Die Unterschiede sind teilweise extrem – von mild-süß bis würzig-herb oder sogar leicht bitter.
  • Preis: Echter Honig kann bis zu 20 Euro oder mehr pro Kilogramm kosten. 

Mehr Informationen zum Thema:

ÖGE – Honig

AGES – Honig

AGES – Schwerpunktaktion „Überprüfung der Authentizität von Honig“

KVG – Honig (verbrauchergesundheit.gv.at)

ÖLMB – B3 Honig (lebensmittelbuch.at)

Stellungnahme der Arbeitsgruppe NGS

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