Gefährliche Hitze: Wenn Akkus zur Brandgefahr werden

veröffentlicht am 02.07.2025

Warnung vor falscher Handhabung und unsachgemäßer Entsorgung

Lithium-Akku brennt, © KI-generiert mithilfe von ChatGPT

Sommerhitze kann für Akkus zur echten Gefahr werden. Vor allem Geräte mit Lithium-Ionen-Akkus reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen und unsachgemäßen Umgang. Die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK) warnt eindringlich: Brände durch überhitzte oder beschädigte Akkus nehmen zu – auch wegen falscher Entsorgung.

Akkus und Sommerhitze: Ein gefährlicher Mix

Die anhaltenden Hitzewellen in Österreich bringen nicht nur Menschen ins Schwitzen, sondern auch die Technik. Besonders betroffen: Akkus in Smartphones, Tablets und Laptops. Die EAK warnt, dass direkte Sonneneinstrahlung oder hohe Umgebungstemperaturen den empfindlichen Energiespeichern gefährlich zusetzen können. Nicht nur die Lebensdauer der Akkus leidet – im schlimmsten Fall drohen Brände. Besonders riskant ist das bei Lithium-Ionen-Akkus, die sich trotz technischer Fortschritte weiterhin als besonders reaktionsfreudig und brandgefährlich erweisen. Das betrifft nicht nur Mobilgeräte, sondern auch beliebte Fortbewegungsmittel wie E-Bikes.

Warum Lithium-Akkus brandgefährlich sind

Lithium-Ionen-Akkus punkten mit hoher Energiedichte und langer Laufzeit – Eigenschaften, die sie für viele Elektrogerätehersteller zur ersten Wahl machen. Gleichzeitig bergen sie ein ernstzunehmendes Sicherheitsrisiko. Der Grund: Sie reagieren empfindlich auf physische Einwirkungen und Hitze. Ein Sturz des Handys oder Tablets reicht bereits aus, um mikroskopisch kleine Risse im Inneren des Akkus entstehen zu lassen. Beim nächsten Ladevorgang kann es dann zu Kurzschlüssen und in weiterer Folge zu Bränden kommen. Deshalb sollte man Akkus nicht unbeaufsichtigt laden und auf Warnzeichen wie Überhitzung oder Verformung achten.

Sicherheitsvorkehrungen beim Laden und Lagern

Um die Gefahr zu minimieren, empfiehlt die EAK einige grundlegende Verhaltensregeln: Geräte sollten niemals in der prallen Sonne liegen – etwa auf dem Armaturenbrett im Auto, wo sich Temperaturen von über 70 Grad Celsius entwickeln können. Auch beim Laden ist Vorsicht geboten: Der Akku sollte auf einer feuerfesten Unterlage liegen und idealerweise mit dem Originalnetzteil geladen werden. Fremde oder billige Ladegeräte können zu einer Überladung führen – ein Risiko, das viele Nutzer:innen unterschätzen. Auch das vollständige Entladen schadet dem Akku langfristig. Wer die Lebensdauer verlängern möchte, sollte auf Ladefunktionen achten, welche die Akkuladung begrenzen – etwa auf 80 %.

Realität und Alltag

 Viele dieser Empfehlungen sind aus Sicherheitsgründen sinnvoll, lassen sich im Alltag jedoch nicht immer konsequent umsetzen. Gerade unterwegs oder in kleinen Wohnungen fehlen oft geeignete Ladeplätze oder feuerfeste Unterlagen. Auch das ständige Verwenden von Originalzubehör ist für viele Nutzer:innen aus praktischen oder finanziellen Gründen nicht durchgängig realisierbar. Dennoch kann schon das bewusste Umsetzen einzelner Maßnahmen helfen, das Risiko zu verringern.

Was tun bei beschädigten Akkus?

Anzeichen für defekte Akkus sind vielfältig: Ausbeulungen, Hitzeentwicklung im ausgeschalteten Zustand oder austretende Flüssigkeiten sollten nicht ignoriert werden. In solchen Fällen ist äußerste Vorsicht geboten, da sich der Akku entzünden kann – selbst ohne Nutzung. Auch E-Zigaretten, E-Scooter und E-Bike-Akkus sollten niemals unbeaufsichtigt geladen werden. Die EAK rät außerdem, Akkus regelmäßig auf Schäden zu überprüfen und sie keinesfalls in der Nähe brennbarer Materialien zu lagern.

Richtige Entsorgung schützt vor Bränden

Ein oft unterschätzter Risikofaktor ist die Entsorgung. Lithium-Akkus gehören nicht in den Hausmüll – dies betont die EAK mit Nachdruck. Die unsachgemäße Entsorgung führt in Entsorgungsbetrieben und Sammelfahrzeugen regelmäßig zu gefährlichen Bränden. Die Lösung: Sammelstellen. Rund 2.000 kommunale Sammelplätze in Österreich nehmen alte Akkus und Elektrogeräte entgegen. Wichtig: Die Kontakte der Akkus sollten vor der Abgabe abgeklebt werden, um Kurzschlüsse zu vermeiden.

EAK als Koordinierungsstelle im Hintergrund

Hinter der Aufklärungskampagne steht die Elektroaltgeräte Koordinierungsstelle (EAK), eine gemeinnützige Organisation, welche die Sammlung und Entsorgung von Altgeräten koordiniert. Sie arbeitet eng mit dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt, Regionen und Wasserwirtschaft sowie der EU-Kommission zusammen. Ihr Ziel: Sicherheit und Nachhaltigkeit im Umgang mit Elektroschrott zu fördern – besonders jetzt, wo steigende Temperaturen die Risiken noch verstärken. 

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