Politik des billigen Geldes

veröffentlicht am 19.04.2016

Minuszinsen der EZB

Schon seit langer Zeit hört und liest man von Finanzkrisen in der Eurozone. Der gesamte europäische Finanzmarkt befindet sich in einer schwierigen Situation, von der auch die heimischen Banken und natürlich auch die Verbraucherinnen betroffen sind. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzt als Währungsbehörde der EU die entsprechenden politischen Schritte für die gemeinsame Währungsunion und lenkt damit den europäischen Finanzmarkt. Aktuell betreibt sie eine „Politik des billigen Geldes".

Konkret hat die EZB Straf- bzw. Minuszinsen für Banken eingeführt, da diese zu viel erspartes Geld auf den Konten der EZB liegen haben. Damit soll gefördert werden, dass das Geld in Umlauf kommt - insbesondere in Form von Darlehen an Unternehmen und Private.

Auswirkungen auf KonsumentInnen

Die Minuszinsen der EZB treffen natürlich auch die heimischen KonsumentInnen. Banken werden jedenfalls versuchen, anfallende Kosten zu kompensieren und zumindest teilweise auf die KundInnen zu überwälzen. Es ist damit zu rechnen, dass Kontoführungskosten erhöht werden oder zusätzliche Kosten für Leistungen eingeführt werden, die durch bisherige Entgelte abgedeckt waren.

Sparen ist durch das niedrige Zinsniveau für VerbraucherInnen im Moment leider ungünstig wie noch nie. Vor allem sichere - und damit beliebte - Sparprodukte, wie das Sparbuch, bringen den KonsumentInnen mittlerweile keinerlei Gewinne. Auch bei fonds- bzw. indexgebundenen Lebensversicherungen ist seit Jahren eine Negativspirale festzustellen, die durch die jüngsten Entwicklungen am Finanzmarkt nur noch verstärkt wird.

Von den Niedrigzinsen profitieren dafür grundsätzlich KreditnehmerInnen. Falls die EZB ihre Referenzzinssätze aber noch länger so tief ansetzt oder womöglich noch mehr senkt, werden die Banken wohl früher oder später höhere Zinsen für Ihre Kredite fordern müssen.

Eine unbefriedigende Situation

Alles in allem handelt es sich für die meisten Betroffenen um eine unbefriedigende Situation. Die Maßnahmen der EZB sollen die Inflation im Euroraum ankurbeln um die Investitionstätigkeit der Unternehmen zu erhöhen. Davon werden in Zukunft hoffentlich alle profitieren können - doch eine Besserung für die heimischen SparerInnen ist im Moment nicht in Sicht.

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