Richtig Veranlagen trotz geringen Einkommens

veröffentlicht am 23.03.2017

Über das nicht verbrauchbare Einkommen in Zeiten von Niedrigzinsen

Die Wochenzeitschrift "Die Zeit" bringt's auf den Punkt: Unter dem Titel "Wir Sparbuchdeutschen" wird über die mangelnde Bereitschaft der Deutschen, ihr Geld anders als in absolut sichere Veranlagungen, wie Sparbuch, Bausparer oder klassische Lebensversicherung zu stecken, resümiert.

Und was für die Deutschen gilt, gilt in vergleichbarem Ausmaß auch für die ÖsterreicherInnen:

Im engeren Sinn besitzen nur fünf Prozent der ÖsterreicherInnen (Einzel-)Aktien - im weitesten Sinn sind es 12 Prozent der Bevölkerung, die Aktien, Aktienfonds, Anleihefonds, Gemischte Fonds, Investmentfonds, Mitarbeiteraktien oder andere Wertpapiere besitzen.

Börse ist nicht gleich Casino - aber mit Schwankungen ist zu rechnen

Die oben stehende Grafik zeigt, dass nur die einkommensstärkste Schicht in Österreich massiv von Kapitaleinkommen profitiert, weil offenkundig vor allem jene in Unternehmen investieren. Das lässt sich wohl darauf zurückführen, dass einerseits in diesen Kreisen mehr Wissen über wirtschaftliche und finanzielle Fakten vorhanden ist, andererseits aber auch ein möglicher Verlust von Kapital wesentlich leichter verkraftet werden kann.

Dennoch ist die Investition in Kapital, also in Unternehmen oder Volkswirtschaften mittels Fonds durchaus eine Veranlagungsform, die auch weniger gut verdienende Einkommensschichten in Betracht ziehen sollten.  Voraussetzung ist allerdings, dass die Mittel für 8-10 Jahre jedenfalls nicht gebraucht werden. Wesentlich ist auch eine Minimierung der dabei anfallenden Kosten. Es gibt Online-Banken und -Vermittler (Broker), die nur geringe Kosten verrechnen.

Gewinne des DAX in den letzten Jahrzehnten

Für internationale Börsen, zB. jener in Frankfurt, gilt folgendes:

Wer in den vergangenen 30 Jahren seine 100 Euro jeden Monat in einen Sparplan steckte (und somit 36.000 € investierte), der die Entwicklung des Leitindex Dax nachvollzog, der hat heute Fondsanteile im Wert von rund 112.000 Euro im Depot. Hat er - seit 1996 - 20 Jahre lang gespart, sind es immerhin 56.000 Euro, obwohl er in dieser Zeit zwei schlimme Börsencrashs erlebte. (Zitat: Die Zeit)

Wer sich also eng an Leitindices hält, wird - auf längere Frist gesehen - nach heutigem Stand jedenfalls Gewinne machen. Und jenes Anlageinstrument, mit dem man auf diese Weise veranlagen kann, heißt ETF.

ETF

Exchange Traded Funds (ETFs) sind häufig günstiger als klassische Fonds, die meist mit einem Ausgabeaufschlag an den Bankschaltern verkauft werden. An der Börse zahlt der Investor lediglich die Spanne zwischen An- und Verkaufskurs, die in der Regel deutlicher geringer ist als ein Ausgabeaufschlag.

Bei den meisten an der Börse gehandelten Fonds (ETFs) handelt es sich um Indexfonds - um passiv gemanagte Fonds also, deren Zielsetzung die Nachbildung der Kurs- und Renditeentwicklung des zu Grunde liegenden Index ist.

Das Prinzip ist einfach: Steigt der Index (z. B. der ATX), erhöht sich parallel dazu der Wert des ETFs; Fällt der Indexstand, sinkt der ETF entsprechend. Ein Blick auf den Index genügt, um jederzeit über den Wert des ETFs auf dem Laufenden zu sein. (wiener.boerse.at)

Auch als Sparplan

Wer lieber monatlich einen fixen Betrag in eine Veranlagung steckt, ist mit Sparplänen gut bedient. Schon ab 25 € pro Monat können Sie dabei sein. Auch hier gibt es zum Thema ETF einige Angebote von günstigen - allerdings oft in Deutschland ansässigen - Brokern.Mehr zu ETFs

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