Das gute Leben für alle

Worüber es nachzudenken lohnt

Der Verein Common Future (Gemeinsame Zukunft) wurde 2008 gegründet und ist ein internationales Netzwerk, das sich mit globalen Herausforderungen beschäftigt, mit denen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft insgesamt konfrontiert sind. Es versteht sich als Plattform für Diskussionen, Publikationen und Projekte

2017 hat eine Gruppe von 15 Autorinnen und Autoren, das I.L.A. Kollektiv, zu der zunächst einfach klingenden Frage, wie ein gutes Leben für alle möglich sein kann, Überlegungen angestellt und Ideen für mögliche Zukunftsoptionen entwickelt. Diese sind in einer Publikation zusammengefasst, die vor kurzem veröffentlicht wurde.

Leben auf Kosten anderer

Globales Wirtschaften, industrielle Landwirtschaft, intensive Nutzung von Umweltressourcen, arbeitsteilige Produktionsprozesse, ungleiche Arbeitsbedingungen und Bildungsniveaus werden in ihren Auswirkungen immer sichtbarer. Wirtschaftswachstum und globaler Handel führen zwar für viele zur Vergrößerung des Wohlstandes, bringen aber auch Nachteile insbesondere für sozial schwache Gruppen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht in der Lage sind, von Wohlstandsangeboten zu profitieren. Zusätzlich sind teilweise irreversible Umweltbeeinträchtigungen unübersehbar.
Die vorliegende Publikation will Alternativen aufzeigen.

Die Vision einer solidarischen Lebensweise

Die hier beschriebene solidarische Lebensweise setzt auch auf Wohlstand, der aber mit mehr Lebensqualität, Kooperation, sozialer Gerechtigkeit und Freiheit verbunden ist, als dies die Autorinnen und Autoren im heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftsleben realisiert sehen.
Was solidarische Lebensweise bedeuten kann, wird in mehreren Bereichen verdeutlicht:

  • Mit dem Begriff „Sorge" wird ein Umgang nicht nur mit
    Gesundheit, sondern insgesamt im Zusammenleben skizziert, der auf Anerkennung und gegenseitiger Unterstützung beruht.
  • Für Ernährung und Landwirtschaft
    werden regionale und kooperative Alternativen zur industriellen Produktion aufgezeigt.
  • Zur Mobilität plädiert das Autorenkollektiv für Konzepte, die dazu führen, dass Menschen nicht weitere Wege noch schneller zurücklegen müssen, sondern dass Bedürfnisse möglichst in der näheren Umgebung realisierbar sind.
  • Im Bereich Wohnen werden verschiedenste gemeinschaftliche Wohnformen vorgestellt.
  • Für die Produktion und Nutzung von Gebrauchsgütern werden eine Vielzahl von Austausch-, Sharing-, Leihformen vorgestellt, die auch einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten können.
  • Schließlich wird aufgezeigt, wie Solidarität auch für den effizienteren Einsatz von Energie genutzt werden kann.

Naive Utopie?

Vorgestellt wird kein fertiges Konzept. Die vorgestellten Ideen werden als „Start" bezeichnet, der Weiterentwicklung und Diskussion braucht. Technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung werden ebenfalls als wichtiger Motor gesehen, der im Sinne einer solidarischen Lebensweise genutzt werden sollte: Digitalisierung nicht als nur technische, sondern auch als gesellschaftliche Frage.
Das Buch ist in gut verständlicher Sprache verfasst, enthält viele Beispiele, Ideen, die man nicht alle teilen muss, aber über die es lohnt zu diskutieren und nachzudenken!

Das Buch ist im oekom Verlag erschienen. 

I.L.A.Kollektiv
DAS GUTE LEBEN FÜR ALLE
Wege in eine solidarische Lebensweise.
ISBN 978-3-96238-095-3

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