Ärgerlich: Abo-Fallen häufigster Beschwerdegrund 2018



Internet Ombudsmann veröffentlicht Jahresbericht

Ausschnitt der Website, Computerbildschirm mit Sonderangeboten und Lupe, © Internet Ombudsmann, Ausschnitt der Website
Sie registrieren sich online auf einer Internetplattform, die augenscheinlich kostenloses Film-Streaming anbietet. Nach kurzer Zeit erhalten Sie Rechnungen für einen Abo-Vertrag, den Sie angeblich abgeschlossen haben. In Folge werden Sie mit Mahnungen über immer höhere Forderungen unter Druck gesetzt.

So und ähnlich erging es 2018 vielen Konsumentinnen und Konsumenten. Wie der Internet Ombudsmann in seinem aktuellen Jahresbericht veröffentlichte, betraf jede dritte Beschwerde, die 2018 bei ihm einlangte, unseriöse Geschäftspraktiken, bei denen sich kostenlose Angebote als kostenpflichtige Abos herausstellten. Ein wirksamer Vertrag kommt dabei in aller Regel nicht zustande.

Schlichtungsverfahren statt teure Gerichtsprozesse

Neben Abo-Fallen waren 2018 Vertragsstreitigkeiten (20 %) und Lieferprobleme (16 %) häufige Beschwerdegründe. Insgesamt hat die unabhängige Streitschlichtungs- und Beratungsstelle Internet Ombudsmann im letzten Jahr 3.653 Beschwerden und 2.972 Anfragen bearbeitet. Erfreulicher Weise konnte rund die Hälfte der Schlichtungsverfahren erfolgreich mit einer Einigung abgeschlossen werden.

Vorsicht Gewinnspiel

Als Lockmittel, um Konsumentinnen und Konsumenten in die Abo-Falle zu locken, wurden letztes Jahr vermehrt Gewinnspiele eingesetzt. Für die Teilnahme an diesen ist eine geringe Gebühr (meist € 1,-) mittels Kreditkarte zu zahlen. Die böse Überraschung kommt spätestens mit der nächsten Kreditkartenabrechnung. Denn die Unternehmen behaupten, dass sich die Betroffenen gleichzeitig mit dem Gewinnspiel zu regelmäßigen Zahlungen von höheren Beträgen verpflichtet hätten und buchen entsprechende Beträge ab.

Beschwerdeauffällig: Viagogo und Aliaz Corporation

Für besonders viel Ärger unter den Online-Anbietern sorgte zum einen die Schweizer Ticket-Plattform Viagogo, bei welcher zahlreiche Konsumentinnen und Konsumenten unter Druck Veranstaltungstickets ersteigerten und dies meist zu weit überhöhten Preisen. Zum anderen fiel die Aliaz Corporation dadurch auf, dass Käuferinnen und Käufer, die über die verschiedenen Webseiten des Unternehmens Produkte wie Diätpillen oder Potenzmittel erwarben, plötzlich ungewollt regelmäßig Lieferungen samt Rechnungen erhielten.

Vorsicht statt Nachsicht! – die Watchlist Internet hilft

Opfer von Betrugsfällen bekommen nur selten ihr Geld zurück. Prävention ist daher besonders wichtig. Auf der Website Watchlist Internet des Ombudsmanns können Sie sich zu aktuellen Betrugsfällen und Online-Fallen informieren und selbst Fälle anzeigen. Im letzten Jahr gingen 6.260 Meldungen ein und es wurden 236 redaktionelle Beiträge samt Warnungen veröffentlicht.

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