Der deutsche App-Markt erreicht 2021 neues Rekordhoch
veröffentlicht am 03.11.2021
Eine Bitkom-Studie ergibt: Verbraucher:innen werden 2021 3,3 Milliarden Apps herunterladen.
Navigation, Terminplanung, Fitness - Apps sind als Alltagshelfer nicht mehr wegzudenken und finden sich in allen Lebensbereichen. Das Angebot an Apps ist enorm gestiegen. Es ist daher nicht überraschend, dass einer aktuellen Studie des deutschen Digitalverbandes Bitkom zufolge allein in Deutschland im Jahr 2021 insgesamt 2,9 Milliarden Euro Umsatz mit Smartphone-Programmen generiert wurden. Binnen zwei Jahren hat sich der Umsatz nahezu verdoppelt. Insgesamt werden die Deutschen in diesem Jahr 3,3 Milliarden Apps herunterladen – ein Plus von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Dabei habe die Corona-Pandemie eine große Rolle gespielt, schlussfolgert Bitkom. Gerade in der Corona-Krise haben viele Menschen mehr Zeit mit ihrem Smartphone verbracht, neue Apps ausprobiert und dabei auch mehr Geld ausgegeben – beispielsweise um sich mit kostenpflichtigen Online-Kursen fit zu halten, sich mit Spielen die Zeit zu vertreiben oder um neue Sprachen zu lernen.
In-App-Käufe boomen
Laut der Studie entfällt der Großteil der Umsätze (74 Prozent) auf In-App-Käufe, die sich als Verkaufsschlager entwickelt haben. Für Verbraucher:innen sind In-App-Käufe ebenso verlockend wie unterschätzte Kostenfallen: das Grundangebot der App ist oft gratis, ausgewählte Zusatzinhalte, die bspw. bei Spielen ein schnelleres Weiterkommen ermöglichen, können gegen eine geringe Gebühr erworben werden – ein lukratives Geschäftsmodell für App-Entwickler:innen.
Weitere 16 Prozent der Umsätze werden – so die Studie - über Werbeanzeigen in Smartphone-Anwendungen erwirtschaftet. Lediglich jeder zehnte Euro entstehe durch den Kauf eines grundsätzlich kostenpflichtigen Handy-Programms. Im Zuge der Corona-Krise sei der Umsatz-Anteil der bezahlten Apps deutlich gestiegen – von drei Prozent im Jahr 2019 auf aktuell zehn Prozent.
Wie schaut es in Österreich aus?
Eine vergleichbare Studie gibt es für den österreichischen App-Markt nicht, dennoch lässt sich aus der Zunahme der mobilen Internetnutzung österreichischer Verbraucher/innen auch auf einen steigenden App-Nutzungstrend hierzulande schließen. Der Mobile Communications Report der MMA (Mobile Marketing Association) für 2020 zeigt – coronabedingt - eine deutliche Zunahme der mobilen Internetnutzung in Österreich in allen Bereichen. Vor allem die Nutzung von Social Media am Handy sei stark gestiegen (2019: 58%, 2020: 64,8%), ebenso habe der Videokonsum übers Smartphone stark zugenommen. Fast die Hälfte (49%) der mobilen Internet-User sehe YouTube Videos als Informationsquelle für Online-Einkäufe.
Am deutlichsten zugelegt habe nach der Studie von MMA die Nutzung von Shopping-Apps. Knapp 67% der Befragten hätten 2020 ein Produkt online am Handy gekauft oder eine Buchung getätigt (im Vergleich 2019: 62,9%). Immer häufiger wurde 2020 nicht nur per Handy eingekauft, sondern auch gleichzeitig online bezahlt: 55,8% (2019: erst 47,5 %) nutzten das Smartphone für eine Online Sofortüberweisung, 47,7 % (2019: 43,6%) bezahlten via Paypal und 45,4 % (2019: 44,3%) nutzten die Kreditkarte. Selbst im stationären Geschäft hat sich das Bezahlen per Handy mit NFC Funktion von 5% im 2019 auf 12,9% 2020 mehr als verdoppelt!
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