Nicht nur am Frauentag: Fairtrade stärkt die Teilhabe von Frauen

veröffentlicht am 08.03.2021

Standards und Genderprogramme von Fairtrade wirken sich positiv aus

Farbige Frau, fairtrade Siegel  , © David Macharia, fairtrade Deutschland
Die anhaltenden Ungleichheiten der Geschlechter bei Beschäftigung, Einkommen, Bildung, Gesundheit etc. werden am 8. März immer wieder in den Fokus gestellt. Diese sind außerhalb der westlichen Welt noch einmal gravierender. In der Lebensrealität von vielen Frauen ändert sich an den Ungerechtigkeiten und Diskriminierungen aber häufig wenig, die Corona Pandemie verschärft die Benachteiligung vieler Frauen sogar noch zusätzlich.

Fairtrade Genderstrategie 2016-2020

Um die Position der Frauen zu stärken, gibt es schon seit Jahren eine eigene Fairtrade Gender Strategie. Es wird u.a. darauf geachtet, dass der Zugang für Frauen in den Organisationen gleichberechtigt möglich ist und dass Mädchen und Frauen sowohl in der Leitung als auch der Produktion und im Vertrieb gestärkt werden.

Eine aktuelle Studie im Auftrag von Fairtrade hat nun erhoben, ob durch die Gender Strategie tatsächlich Fortschritte erzielt wurden und ob sich die Situation in Fairtrade Organisationen verbessert hat.

Studie am Beispiel des Kaffees

Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass trotz mancher Hürden in den betroffenen Regionen die Geschlechtergerechtigkeit gestiegen ist.

Es wurden sechs „Produzent*innenorganisationen“ (POs) in Indonesien, Kenia und Guatemala untersucht. Bei einigen gab es zwar Frauen auch auf der Leitungsebene, aber die Anzahl weiblicher Mitglieder war niedrig. Auch Gleichstellungsrichtlinien fehlten in der Hälfte der POs.

Die Studie zeigte, dass Fortschritte vor allem bei der Mitgliederanzahl und auch in der Leitung erzielt werden konnten. Gleichstellungsrichtlinien sorgten für mehr soziale Selbstbestimmung, Schulungen und insgesamt einen größeren Fokus auf Gleichstellungsthemen.

Dennoch gibt es für Frauen große Einschränkungen. Die Tatsache, dass Frauen oft kein eigenes Land besitzen erschwert ihnen die Mitgliedschaft in einer der POs. Dazu kommen die traditionellen Erwartungshaltungen an Frauen im Haushalt und bei der Kindererziehung sowie der Mangel an finanziellen Ressourcen. Dazu bräuchte es auch gesetzliche Veränderungen.

Speziell auf Frauen ausgerichtete Angebote und gegenseitige Unterstützung sind daher unerlässlich um „Frauenpower“ weiter zu fördern. Auch die Kooperation mit Männern ist notwendig, diese müssen auch bereit sein, Frauen in Führungspositionen zu akzeptieren.

Lesen Sie in der Studie mehr über die positiven Beispiele und wo noch dringender Handlungsbedarf besteht.

Übrigens – Sie können auch dazu beitragen die positiven Initiativen weiter zu fördern.
Achten Sie, wenn immer möglich, auf das Fairtrade Siegel. „Das Fairtrade-Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, bei dem alle Zutaten zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt sind und physisch rückverfolgbar sind. Beispiele sind vor allem  Kaffee, Kakao, Reis, Bananen oder Blumen.“ https://www.fairtrade.at/

Das Redaktionsteam wünscht Ihnen einen guten Frauentag und vor allem, dass die Zielsetzungen des Frauentags Folgen haben, die in der Lebensrealität ankommen! 

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