Fisch ist gesund und schmeckt, aber die Umwelt…

veröffentlicht am 02.03.2021

Genießen Sie (nicht nur in der Fastenzeit) Ihre Fischmahlzeit mit gutem Gewissen

Abbildung eines Saiblings, © WWF; Ausschnitt der Website
Feinschmecker/innen erfreuen sich an dem beinahe grenzenlosen Angebot an Fischen und Meerestieren. Die besten (Hobby-)Köche und Köchinnen probieren sich an vielfältigen Arten der Zubereitung und bringen so Abwechslung in den Speiseplan.
Leider wird der Genuss durch Meldungen über überfischte Meere, Mikroplastik und Schadstoffe aus verschmutzten Gewässern die in Fischen gefunden werden, immer wieder getrübt.

Dabei ist Fisch gesund, weil er viele Nährstoffe wie z.B. Eiweiß, Vitamine und das Spurenelement Jod enthält. Auch die Omega-3-Fettsäuren, die in fetten Seefischen wie Lachs, Hering und Makrele vorkommen, sind essenziell für die Gesundheit und sie lassen sich nicht so einfach durch andere Lebensmittel ersetzen. Für eine ausgewogene Ernährung wird empfohlen 2 Mal in der Woche Fisch zu essen.
Wenn Sie auf den Konsum von Fleisch verzichten, aber Fisch essen, gehören Sie zu der wachsenden Zahl der sogenannten Pescetarier.

Fischratgeber helfen bei der Entscheidung

Wenn Sie jetzt unsicher sind, ob, wieviel und welchen Fisch Sie am besten konsumieren sollen, stellen wir hier zwei Ratgeber vor, die eine praktische Unterstützung liefern können.

Der WWF Fischratgeber

In dem ausführlichen online Ratgeber  finden Sie zu den gängigsten Speisefischen und auch Meeresfrüchten detaillierte Beschreibungen. Um die Übersicht zu erleichtern, wird nach einem Ampelsystem bewertet welche Fische empfehlenswert und welche besser zu meiden sind. WWF zu seinen Auswahlkriterien: „Zustand der Fischbestände sowie Umweltauswirkungen und Management von Fischereien und Aquakulturen weltweit. Die Bewertung von Fischereien und Aquakulturen folgt einer von Umweltverbänden entwickelten Methode, die von wissenschaftlichen Fischereiinstituten geprüft wurde. Alle Bewertungen basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Daten.“

Bei den einzelnen Fischen und Meerestieren erfahren Sie etwas zur Biologie, zum Ökosystem sowie zu den Zucht- und Fangmethoden. Am Beispiel der Jakobsmuschel zeigt sich, dass die im Nordostatlantik mit der Hand gesammelten Muscheln weniger belastend und belastet sind als z.B. die mit Schleppnetzen gefangene Muscheln. Dem MSC Gütesiegel, das eine nachhaltige Qualität auszeichnen sollte, steht der WWF durchaus kritisch gegenüber. Sie sind der Ansicht, dass hier Reformen notwendig wären um tatsächlich einen besseren Fischereistandard zu entwickeln.

Wenig überraschend – die wichtigste Empfehlung des WWF: auch beim Fisch ist den heimischen Produkten der Vorzug zu geben.

Wenn Sie Ihre Kinder für das Thema sensibilisieren wollen, macht das kurze online Spiel „Seafood klimafreundlich genießen? Finde heraus, wie!“ Spaß und man lernt etwas dazu.

Greenpeace Fisch Einkaufsratgeber

Der Ratgeber, der auch als APP zur Verfügung steht, funktioniert noch einfacher. Mit rot sind die Tiere gekennzeichnet von denen man besser die Finger lässt, die grüne Markierung bedeutet „wenn Fisch, dann dieser.“

Dieser Ratgeber kennzeichnet die Fang- und Zuchtmethoden mit  eigenen Symbolen.

Es werden dabei bestimmte Ausnahmen berücksichtigt, das heißt z.B., dass es für grundsätzlich empfohlenen Fisch auch Bedingungen gibt, unter denen man auf das Produkt verzichten sollte.
Ebenso kann es für rot gekennzeichnete Fische Ausnahmen geben, die im Einzelfall doch empfohlen werden. Ein Beispiel dafür, wie wichtig die Produktbeschreibung ist, sind verschiedene Forellenarten . Auch diese sind nicht grundsätzlich unbedenklich, sondern nur dann, wenn man ihre Herkunft beachtet. So werden z.B. die in Österreich, Italien oder Deutschland in Teichen gezüchteten Bach- und Regenbogenforellen positiv hervorgehoben.

Darüber hinaus fordert Greenpeace „eine transparente und nachhaltige Einkaufspolitik für Fisch und Meeresfrüchte in Industrie und Handel. Ein nachhaltiges Fischereimanagement und großflächige Meeresschutzgebiete.“

Produktkennzeichnung

Bei beiden Ratgebern wird klar, wie essenziell eine verlässliche Produktkennzeichnung ist! Nur wenn die Konsumentinnen und Konsumenten darüber informiert sind, woher die Fische kommen und wie sie aufgewachsen sind, können sie bewusste Kaufentscheidungen treffen und ihre gesunde Fischmahlzeit mit gutem Gefühl genießen.

Noch mehr rund um das Thema lesen Sie auf der VKI Website.

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