Ernährungsgewohnheiten ändern um die Umwelt zu schützen

veröffentlicht am 04.10.2022

Food-Trend Klimatarier

Muskatkürbis, © www.selbstversorger.de
Es gibt immer neue Richtungen in den Essgewohnheiten, vor allem in den Ländern, die ausreichend oder im Überfluss mit Lebensmitteln versorgt sind.

Vegetarier, Veganer, Flexitarier (flexible Vegetarier, Fleischkonsum bewusst eingeschränkt, nur sehr selten oder nur bestimmte Qualitäten von Fleisch), Pescetarier (Ernährungsweise, bei der kein Fleisch, jedoch Fisch verzehrt wird), Frutarier (verzehren nur Pflanzenprodukte, die die „Natur freiwillig hergibt“). Diese haben eines gemeinsam:_ sie berücksichtigen bei ihrer Ernährung (auch) die Umweltaspekte.

Ökologischer Fußabdruck unserer Lebensmittel

Das ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg - hat in einer sehr umfassenden Studie Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland (ifeu.de) den ökologischen Fußabdruck  von Lebensmitteln und Gerichten erhoben. Ein paar Beispiele:

CO2-Fußabdruck [kg CO2-Äq. / kg Lebensmittel]

  • Ananas, per Flugzeug 15,1
  • Apfel (Bio), Durchschnitt 0,2
  • Champignons, frisch 1,3
  • Champignons, Dose 2,4
  • Erdbeeren, frisch, aus der Region, saisonal 0,3
  • Erdbeeren, frisch, „Winter-Erdbeeren“ 3,4
  • Karotten 0,1
  • Butter 9,0
  • Ei 3,0
  • Hartkäse, wie Emmentaler 6,0
  • Käse-Ersatz, auf Basis von Kokosfett 2,0
  • Garnelen, gefroren 12,5
  • Fisch, Aquakultur 5,1
  • Fisch, Wildfang, frisch 4,0
  • Rindfleisch, Durchschnitt 13,6
  • Gemüsenugget /-schnitzel 1,3
  • Tofu 1,0
  • Wurst-Ersatz, vegane Bratwurst 1,7

Ein überraschendes Ergebnis der Studie wird erst bei genauer Betrachtung verständlich: Fleisch, Milch und Eier aus Bio-Landwirtschaft haben in einigen Fällen keine bessere, manchmal sogar eine schlechtere Klimabilanz als konventionell erzeugte Produkte. Der Grund dafür: Bio-Landwirt:innen bewirtschaften eine größere Fläche, da z.B. die Bio-Tierhaltung größere Flächen vorgibt. Höhere Hektarzahlen können in der Studie zu höheren CO2-Emissionen führen.
Der Leiter der ifeu Studie Dr. Guido Reinhardt dazu: „Hier zeigt sich, dass der alleinige Blick auf die CO2-Emissionen nicht die ganze ökologische Wahrheit sagt“. Denn Bio-Landwirtschaft bietet noch viele andere Vorteile für die Umwelt, sie trägt etwa entscheidend zum Erhalt der Biodiversität bei.

Österreicher:innen essen zunehmend klimabewusst

Laut einer von MSC* beauftragten Meinungsumfrage haben mehr als die Hälfte aller österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten, die ihre Ernährung in den vergangenen zwei Jahren umgestellt haben, dies aus Umwelt- und Klimaschutzgründen getan.

* MSC steht für Marine Stewardship Council. Der MSC ist eine gemeinnützige, internationale Organisation zum Schutz der Meere und Fischbestände. Laut Angaben der Organisation ist das MSC-Siegel das weltweit strengste Umweltsiegel für Wildfisch.

Grundsätzlich essen sog. Klimatarier (Personen, die auf eine klimafreundliche Ernährung achten) weniger Fleisch, mehr Gemüse, Getreideprodukte und Obst. Unverarbeitete Lebensmittel, Regionalität und Saisonalität sind wichtig.

Verschiedene Tabellen und Rechner können helfen Klimatarier:in zu werden.
Saisonkalender geben Hinweise wann und wo welches Gemüse wächst.  Gute Hinweise gibt z.B. der Saisonkalender - Gemüse und Obst | Gesundheitsportal oder der Saisonkalender - BIO AUSTRIA (bio-austria.at).

Auch für die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bei all diesen Modellen ist die Ernährung ein wichtiger Bestandteil z.B. WWF-Klimarechner: Ihren CO2-Fußabdruck berechnen | WWF oder der Rechner des Bundesministeriums für Klimaschutz Footprint - Der ökologische Fußabdruck (mein-fussabdruck.at)


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