Gefälschte Stellenanzeigen mit Folgen…

veröffentlicht am 21.09.2021

Uns erreichte der Bericht einer Konsumentin, die auf eine perfide Betrugsmasche hereingefallen ist. Wir zeigen Ihnen, wie sie funktioniert

„Zunächst schien alles ganz normal, ich sah die Stelle auf einer online-Plattform für Studentenjobs, die Bezahlung schien normal und angemessen, also weder unter-noch überbezahlt, weshalb ich mir anfangs überhaupt keine Gedanken machte und mein Glück mit einer Bewerbung versuchte.“, so die Konsumentin. Auch die Tatsache, dass sie relativ schnell eine Zusage für ein Bewerbungsgespräch bekommt, macht sie nicht stutzig.

Bewerbung, © Bild von geralt auf Pixabay

Warnsignale nicht ignorieren

„Das erste Warnsignal war die unchristliche Uhrzeit, zu der die E-Mails immer ankamen, denn ich habe paar Mal eine Antwort so um 3 Uhr nachts bekommen. Eigentlich hätte mich das schon stutzig machen sollen, aber ich habe mir einfach nichts dabei gedacht.“ Erst als es zum Bewerbungsgespräch per Skype kommen sollte, wird unsere Konsumentin erstmals misstrauisch. „Als es darum ging, das Gespräch zu starten, ging auf einmal die Kamera meines Gegenübers nicht – natürlich hat mich das etwas verunsichert, aber die Technik spinnt auch gerne einmal genau dann, wenn man sie am dringendsten braucht, daher habe ich auch diesen Zweifel zur Seite geschoben.“

Nach dem Bewerbungsgespräch erhielt die Konsumentin auch relativ zügig eine Jobzusage und musste dem „zukünftigen Arbeitgeber“ persönliche Dokumente (Kopie von Personalausweis und Reisepass, Meldezettel) übermitteln. „Als ich dann aber den Vertrag gesehen habe, hatte ich das Gefühl, als sei mir der Boden unter den Füßen weggerissen worden. Neben zahlreichen Rechtschreibfehlern fand ich auch eine Klausel, in der ich einen kleinen Betrag (1€) auf das Konto meines zukünftigen Arbeitgebers überweisen soll, um mein Bankkonto zu verifizieren. Da wurde mir schlagartig klar, dass da etwas nicht stimmen kann.“

Datenklau um Kredite aufzunehmen

Nach eingehender Recherche bei der Arbeiter-und Wirtschaftskammer hatte unsere Konsumentin die traurige Gewissheit: Sie war auf Betrüger:innen hereingefallen, die nur an ihre persönlichen Daten herankommen wollten und der ersehnte Job existierte in Wirklichkeit gar nicht. Doch damit nicht genug, denn die Konsumentin hat herausgefunden, dass die Betrüger versucht haben, einen Kredit in ihrem Namen aufzunehmen. „Ich habe von einem Anwalt den Tipp bekommen, mal präventionshalber bei verschiedenen Banken anzurufen, denn anscheinend sei das eine beliebte Masche unter Betrügern. Bei der dritten Bank habe ich dann auch tatsächlich die Information erhalten, dass versucht wurde, einen Kredit in meinem Namen aufzunehmen, sogar eine falsche E-Mail-Adresse wurde mit meinem Namen erstellt und von den Betrüger:innen verwendet.“ Nachdem die Konsumentin Anzeige bei der Polizei erstattet hatte, musste sie auch ihren Ausweis und Reisepass neu beantragen.

Wir hoffen, dass Ihnen durch diesen Bericht eine solche Erfahrung erspart bleibt. Sollten Sie auf eine verdächtige Stellenanzeige gestoßen sein oder kommt Ihnen der Bewerbungsprozess komisch vor, so können Sie sich an die Arbeiterkammer und Wirtschaftskammer wenden. 

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