Wie umweltfreundlich sind heimkompostierbare Kapsel-Kaffees?
veröffentlicht am 25.02.2025
Ein Blog des Vereins für Konsumenteninformation (VKI).
Kapsel-Kaffee erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit. Die Vorteile liegen auf der Hand: schnelle Zubereitung, einfache Handhabung und eine Vielfalt an Geschmacksrichtungen.
Doch diese Bequemlichkeit hat ihren Preis – vor allem für die Umwelt. Ganz gleich, ob Aluminium, Plastik oder Papier: Kaffeekapseln verursachen eine beträchtliche Menge Müll.
Hersteller werben häufig mit gut funktionierenden Recycling-Systemen, doch die Realität sieht anders aus. Viele Kapseln können zwar theoretisch recycelt werden, aber die Trennung der Materialien – beispielsweise Aluminium und Kaffeesatz – erfordert Sorgfalt. Nicht jede:r Konsument:in nimmt sich die Zeit, die Kapseln korrekt zu entsorgen. Infolgedessen landen viele im Restmüll und werden verbrannt, was den ökologischen Fußabdruck von Kapsel-Kaffee erheblich vergrößert.
Sind heimkompostierbare Kapseln die Lösung?
Um das Müllproblem zu entschärfen, bieten einige Hersteller inzwischen heimkompostierbare Kapseln an. Diese bestehen meist aus Bioplastik, Pflanzenfasern oder anderen biologisch abbaubaren Materialien. Das Versprechen klingt überzeugend: Die Kapseln sollen sich vollständig im eigenen Komposthaufen oder in der Biotonne zersetzen.
Doch wie praktikabel ist das wirklich? Markus Stingl vom VKI-Blog hat sich mit dieser Frage auseinandergesetzt – und die Antwort ist nicht eindeutig.
Laut TÜV Austria soll die neue Generation heimkompostierbarer Kapseln sowohl auf dem Komposthaufen als auch - zumindest laut Nespresso-Auskunft - in einer Wurmkiste vollständig abgebaut werden können.
Die Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft in Wien (MA 48) äußert sich jedoch skeptisch. Sie rät Konsument:innen davon ab, heimkompostierbare Kaffeekapseln im Biomüllcontainer zu entsorgen. Der Grund: Auch Papier wird während der Vorbereitung auf den Rotteprozess entfernt. Letztlich sollten die Kapseln daher besser im Restmüll entsorgt werden.
Fazit: Heimkompostierbare Kapseln sind ein Schritt in die richtige Richtung. Sie können das Müllproblem unter bestimmten Bedingungen lindern, sind jedoch keine Patentlösung. Wer nachhaltig handeln möchte, sollte den Konsum von Einwegprodukten grundsätzlich überdenken und auf Alternativen setzen, die sowohl den Genuss als auch die Umwelt in den Fokus rücken.
Weiterführende Informationen zum Nachlesen
Den VKI-Blog von Markus Stingl können Interessierte hier nachlesen.
Empfehlungen der Stadt Wien zum Thema Ressourcenverschwendung von Kaffeekapseln sowie Tipps zur Abfallvermeidung beim Kaffeegenuss sind hier nachzulesen.
Häufig gestellte Fragen rund um das Thema Abfall finden Interessiert auf der Webseite der MA 48.