Vorsicht vor Kostenfallen bei Online Spielen!

veröffentlicht am 20.08.2024

App-basiertes Mobile Gaming ist bei Minderjährigen die beliebteste Spieleplattform. Anbieter bedienen sich jedoch fragwürdiger Geschäftspraktiken, um junge Spieler:innen zu möglichst hohen Ausgaben zu verleiten.

Das Sozialministerium hat letztes Jahr beim Österreichischen Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT) eine Studie zum Thema „Konsumentenschutz im Mobile Gaming“ in Auftrag gegeben. Die vorliegende Studie gibt nunmehr einen breiten Überblick über das Funktionieren der Mobile Gaming Mechaniken. Eine Reihe von problematischen Geschäftspraktiken für Kinder und Jugendliche wird darin exemplarisch aufgezeigt und kompakte Praxistipps im Umgang mit Online Spielen am Smartphone für Erziehungsberechtigte, Pädagog:innen sowie für die jugendlichen Nutzer:innen selbst bereitgestellt. Die Studienautor:innen unternehmen weiters einen ersten Versuch, mögliche Lösungsansätze und potentielle Maßnahmen zur Behebung ausgewählter Praxisprobleme zu skizzieren. Maßnahmen auf nationaler Ebene greifen hier zu kurz. Ein Großteil der Vorschläge sollte auf EU-Ebene diskutiert werden.

Kostenpflichtige In-App-Käufe

Mit dem zunehmenden Erfolg von Mobile Gaming hat sich auch ein Wandel der Geschäftsmodelle vollzogen. Entgegen dem suggerierten Versprechen, dass digitales Spielen kostenlos ermöglicht wird (sogenannte „Free-to-Play“- Spiele), ist zumeist lediglich die Installation der Spiele-App „gratis“.  Ein Spielefortschritt lässt sich nach einer gewissen Zeit meist nur noch mithilfe von sogenannten kostenpflichtigen In-App- bzw In-Game-Käufen erzielen. Die Studienergebnisse machen überraschend deutlich, dass Spielehersteller die vulnerable Gruppe der Kinder und Jugendlichen nicht nur beim Erwerb von kostenpflichtigen Zusatzleistungen intransparenten oder manipulativen Praktiken massiv aussetzen und dafür unfaire Techniken einsetzen. Minderjährige fallen fragwürdigen Techniken und Provokationen zum Geldausgeben besonders leicht zum Opfer. Ebenso verliert die Zielgruppe aufgrund der Vielzahl der (kleinen) Transaktionen schnell den Überblick über ihre bisherigen Ausgaben. Darüber hinaus können jugendliche Spieler:innen oft den Wert von sogenannten In-Game-Währungen schwer einschätzen und werden durch simulierte „Glücksspiel“-Mechaniken zu wiederholten Ausgaben verleitet.

ZUR STUDIE:

Den Link zu den Verbraucher:innentipps finden Sie hier.

Die Studie kann hier zum Nachlesen heruntergeladen werden.

Im kompakten Policy Paper sind die Kernaussagen zusammengefasst. Hier geht es zur deutschen und zur englischen Verison. 

Weitere Tipps zu Kostenfallen im Internet finden sie auch auf Saferinternet.at



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