Umgang der Europäer:innen mit digitalen und nachhaltigen Finanzprodukten

veröffentlicht am 13.12.2022

Eurobarometer-Umfrage aus dem Oktober 2022

Bereits seit dem Jahr 1973 lässt die  Europäischen Kommission in ihren Mitgliedstaaten halbjährlich erheben, welche Meinungen Verbraucher:innen zu unterschiedlichen Themen haben und wie die Stimmungslage ist. Die letzte Erhebung des Eurobarometers im Oktober 2022  befasste sich mit Finanzdienstleistungen und den Stellenwert der Digitalisierung in diesem Bereich.

Europäische Verbraucher:innen fühlen sich sicher

Insgesamt geben 86 % der europäischen Verbraucher:innen an, dass sie sich bei der Verwaltung ihrer persönlichen Finanzen sicher fühlen. 73 % fühlen sich beim Online-Banking mittels mobiler Banking- und Zahlungs-Apps bzw. Websites sicher und nutzen diese, um ihren Kontostand zu überprüfen sowie um damit in Geschäften oder online zu bezahlen.

Informationsquellen

Die drei wichtigsten Informationsquellen der Europäer:innen für ihre persönlichen Finanzentscheidungen sind Empfehlungen von Finanzberater:innen, spezialisierte Produktvergleiche und Tipps von Freund:innen oder Familie. Nur 5 % der europäischen Verbraucher:innen nutzen für ihre finanziellen Entscheidungen Informationen aus sozialen Medien oder von Influencer:innen.

Nachhaltige Finanzprodukte

Interessant waren die Ergebnisse im Hinblick auf nachhaltige Finanzprodukte. Für mehr als 60 Prozent der Befragten ist es wichtig, dass mit ihren Ersparnissen keine wirtschaftlichen Aktivitäten finanziert werden, die dem Planeten schaden. Gleichzeitig gaben aber 66 Prozent an, dass sie nicht wüssten, ob und wenn Ja, auf welche Weise ihre privaten Ersparnisse in nachhaltige Wirtschaftsaktivitäten einfließen würden.

Einführung des digitalen Euro

Vorweg: der digitale Euro soll das Bargeld nicht ersetzen, sondern ergänzen. Mehr Informationen zum digitalen Euro finden Sie hier Der digitale Euro - Oesterreichische Nationalbank (OeNB).

Zur Einführung des digitalen Euro gibt es EU-weit ganz unterschiedliche Meinungen: 36% haben noch nichts von einem digitalen Euro gehört, würden aber gerne mehr darüber erfahren. In Österreich verfolgen 19% die Diskussion mit Interesse; 23% sind sich nicht klar darüber, was der digitale Euro ist, wünschen sich aber mehr Informationen dazu. Gar kein Interesse an dem Thema haben EU-weit 27% der Befragten im Unterschied zu Österreich, wo der Anteil der Desinteressierten 30% beträgt.

Österreich befindet sich im EU-Durchschnitt

Für diese Eurobarometer-Umfrage wurden knapp 28.000 Personen aus allen 27 Mitgliedstaaten gebeten, 16 Fragen rund um digitale Finanzdienstleistungen zu beantworten. Aus den so entstandenen Länderberichten wurden EU-weite Durchschnittswerte ermittelt. Die Umfragewerte fallen dabei je nach Mitgliedstaat unterschiedlich aus, wie auch der Blick auf die länderspezifischen Umfrageergebnisse zeigt. Österreich befindet sich großteils im EU-Durchschnitt. Im Vergleich zu anderen EU Staaten haben Österreicher:innen allerdings mehr Vertrauen in die Sicherheit und Abwicklung von Online-Transaktionen. 19% aller Befragten in der EU beurteilen diese als sehr sicher, in Österreich vertreten diese Meinung 22% .

Alle Ergebnisse einschließlich des österreichischen Länderreports finden Sie hier:

Zum Eurobarometer - Website der Europäischen Kommission

Retail Financial Services and Products - Oktober 2022 - - Eurobarometer survey (europa.eu)

Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen