Europäische Kommission präsentiert neue Daten zu Verbraucherbedingungen in der EU

veröffentlicht am 09.12.2019

Ende November wurde das diesjährige europäische Verbraucherbarometer veröffentlicht.

Einmal jährlich gibt das europäische Verbraucherbarometer (Consumer Scoreboard) Aufschluss über die Verbraucherbedingungen in den Mitgliedstaaten. Nachdem 2018 die Zufriedenheit der Konsumentinnen und Konsumenten mit den Märkten für Waren und Dienstleistungen im Fokus gestanden war, wurden für die heurige Auflage Befragungen zum Verbrauchervertrauen in Behörden und Unternehmen, zur Kenntnis grundlegender Konsumentenrechte, zu Erfahrungen mit unfairen Geschäftspraktiken sowie zu Verbraucherproblemen und –beschwerden durchgeführt. Außerdem wurden auch Daten zum Online-Handel in der EU erhoben.

Abstand zwischen den europäischen Regionen wird geringer

Zwar zeigen sich wie in den Vorauflagen teils erhebliche Unterschiede bei den Ergebnissen der einzelnen Mitgliedstaaten, insgesamt fällt der Abstand zwischen den Regionen innerhalb der EU jedoch kleiner aus als in den letzten Jahren. Die östlichen und südlichen Mitgliedstaaten verzeichnen einen deutlichen Aufwärtstrend und können den Abstand zum gesamteuropäischen Durchschnitt verringern. Demgegenüber werden die Verbraucherbedingungen in den westlichen Mitgliedstaaten schlechter bewertet als noch vor zwei Jahren, was vor allem in einem Minus beim Verbrauchervertrauen zum Ausdruck kommt.

Verbraucherbedingungen in Österreich überdurchschnittlich gut

Obwohl – wie in anderen westlichen Mitgliedstaaten – auch die österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten die Verbraucherbedingungen als etwas schlechter wahrnehmen als noch in der Vorauflage des Barometers, liegen die Ergebnisse nach wie vor deutlich über dem gesamteuropäischen Durchschnitt. Die Verbraucherbedingungen werden – unter Berücksichtigung aller abgefragten Themenbereiche – in Österreich europaweit am fünftbesten bewertet. Spitzenreiter ist wie in den Vorjahren Schweden, gefolgt von Dänemark und Finnland. Am schlechtesten bewertet werden die Bedingungen für Konsumentinnen und Konsumenten in Kroatien und Griechenland.

Konsumauswirkungen auf die Umwelt immer wichtiger

Die Ergebnisse zeigen auch, dass sich immer mehr Verbraucherinnen und Verbraucher Gedanken über die Auswirkungen ihrer Einkäufe auf die Umwelt machen. 57% der Befragten geben an, dass derartige Überlegungen Einfluss auf ihre Kaufentscheidungen haben – das sind 7% mehr als noch vor zwei Jahren. Umgekehrt verhält sich der Trend jedoch beim Verbrauchervertrauen in umweltbezogene Angaben bei Produkten und Dienstleistungen – nur rund 55% halten solche Aussagen für zuverlässig, bei der Vorauflage waren es noch fast 66%. Auch bei den österreichischen Befragten ist dieses Vertrauen in den letzten zwei Jahren erheblich zurückgegangen (2019: 65%; 2017: 82%).

Weiterer Anstieg der Online-Käufe

Der Anteil der Konsumentinnen und Konsumenten, die online einkaufen, ist in den letzten Jahren stetig angestiegen, seit 2007 hat er sich fast verdoppelt. Rund 60% der Befragten haben im diesjährigen Verbraucherbarometer angegeben, in den vergangen zwölf Monaten Einkäufe über das Internet getätigt zu haben. Die Unterschiede zwischen den Mitgliedstaaten sind dabei jedoch beträchtlich: Die eifrigsten Online-Käuferinnen und -Käufer kommen aus Dänemark (84%), in Rumänien kaufen hingegen nur zwei von zehn Verbraucherinnen und Verbrauchern über das Internet ein. Die Österreicherinnen und Österreicher liegen etwa im EU-Durchschnitt von 60%.

Die am häufigsten im Internet gekauften Warengruppen sind Kleidung und Sportartikel sowie Haushaltsgegenstände, wobei europäische Konsumentinnen und Konsumenten öfter bei Online-Shops in ihrem Heimatland kaufen als aus anderen Mitgliedstaaten. Dies spiegelt sich auch im Verbrauchervertrauen wieder, das bei grenzüberschreitenden Einkäufen deutlicher niedriger ist als bei solchen im Inland (48% gegenüber 72%).

Das europäische Verbraucherbarometer 2019 sowie weiterführende Informationen der Europäischen Kommission dazu find Sie hier (nur auf Englisch verfügbar).


Konsumentenfragen Newsletter

Aktuelle Neuigkeiten aus allen Bereichen der Konsumentenfragen