AK-Erhebung zur Höhe der jährlichen Kosten von neuen Girokonten
veröffentlicht am 09.03.2023
Ein Girokonto vereinfacht die Teilnahme am Wirtschaftsleben bzw. ist in vielen Fällen unerlässlich.
Es ermöglicht Kund:innen Überweisungen zu tätigen und Daueraufträge oder Lastschriften zu bezahlen. Zu dem Konto gibt es meistens auch eine Debit- und Kreditkarte, mit denen man in Geschäften und im Internet bezahlen kann. Weiters kann bei ausreichender Kreditwürdigkeit eine Überziehung des Kontos in Anspruch genommen werden.

Viele Kund:innen bleiben ihrer Hausbank treu und die jährlichen Kontokosten werden meist unkommentiert in Kauf genommen.
Dabei hat die Arbeiterkammer (AK) bei einem Vergleich von 15 neuen Girokonten, große Preisunterschiede festgestellt.
Die Basis für den Girokonten-Vergleich der AK war ein:e Normalnutzer:in, der:die 280 Buchungen pro Jahr vornimmt.
Die wichtigsten Ergebnisse der Erhebung
Der Analyse der AK zufolge variierten die jährlichen Kontokosten zwischen 0,- Euro (für Jugend- und/oder Studentenkonto) und 103,36 Euro.
Die niedrigsten Jahreskontokosten fielen bei einem Onlinekonto der Austria Anadi Bank (56,10 Euro) an, die höchsten bei einem Konto der Kremser Bank und Sparkassen AG (103,36 Euro). Durchschnittlich zahlten Kund:innen rund 99,- Euro an jährlichen Kontokosten für ein neues Girokonto.
Weiters ergab der Vergleich, dass auch die Bandbreite bei den Kontoüberziehungszinsen auffallend groß ist. Für Überziehungskosten zahlen Kund:innen von 6,8 Prozent bis 13,25 Prozent. Die Zinsen für Guthaben auf Girokonto sind vernachlässigbar. Kund:innen, die auf ihrem Girokonto sparen, erhalten dafür durchschnittlich 0,01 Prozent an Zinsen.
Hier finden Interessiert die vollständige Erhebung und die von der AK zusammengestellten häufigsten Fragen mit Antworten zum Thema „Gehaltskonten“.
Spartipps rund um das Girokonto
Kund:innen wünschen sich im Idealfall ein kostenloses Girokonto. Manche Konten sind aber nur auf den ersten Blick kostenlos, denn manchmal verlangen Banken für bestimmte Serviceleistungen Zusatzkosten. Mit folgenden Tipps, können Sie die jährlichen Kontokosten reduzieren.
Nutzungsverhalten prüfen - Kontopaket abstimmen
Wenn Sie Ihre Kontokosten reduzieren wollen, reicht es manchmal schon aus, wenn Sie Ihre Nutzungsgewohnheiten ändern. So ist z.B. eine Dauerauftragsänderung via Online-Banking kostenlos, in der Filiale dagegen fallen Gebühren an. Wenn Sie nur auf die Kosten schauen, sollten Sie papierbezogene Transaktionen (Belege, Zahlscheine, Kontoauszüge) vermeiden und stattdessen elektronische (papierlose) Buchungen vornehmen.
Achten Sie bei der Wahl eines Kontopaketes darauf, welche Leistungen inkludiert sind und ob diese Ihrem Nutzungsverhalten entsprechen. Nutzen Sie den AK Bankenrechner, um das für Sie passende Produkt zu finden.
Zinsen
Manchmal kann es passieren, dass Ihr Konto kurzfristig ins Minus rutscht. Haben Sie die Möglichkeit zur Kontoüberziehung vereinbart, gibt es bei den Zinsen Verhandlungsspielraum. Das ist umso wichtiger, je länger Sie die Überziehung, die ja einen Kredit darstellt, benötigen.
Wenn Sie dauerhaft höhere Beträge auf Ihrem Girokonto belassen, können Sie unter Umständen mit etwas Verhandlungsgeschick höhere Zinsen aushandeln. Weisen Sie dabei auf Ihre langjährige Kundentreue und Bonität hin.
Konto wechseln
Sie überlegen, Ihr Konto zu wechseln? Seit 2016 sieht das Zahlungskontengesetz Regelungen vor, die den Kontowechsel erleichtern und Bankinstitute verpflichten, Sie beim Wechsel des Kontos zu unterstützen.
Hier können Sie alle Details zum Kontowechsel nachlesen.