Ärztin, Ingenieur, Krankenschwester, Polizist oder doch ….?

Jugendliche sehen ihre Zukunft überwiegend in traditionellen Berufen

Trotz der sich rasch ändernden Bedürfnisse des Arbeitsmarktes haben 15-Jährige in OECD-Ländern überwiegend traditionelle Berufswünsche: Die jungen Menschen nennen meist nur einen von zehn besonders bekannten Berufen, was auf eine insgesamt geringe Vorstellungskraft bezüglich der Vielfalt des Arbeitsmarkts schließen lässt.

Die OECD-Studie „Dream Jobs: Teenager’s career aspirations and the future of work“ zeigt unter anderem, dass die mit der Digitalisierung, sozialen Medien oder künstlicher Intelligenz entstanden Tätigkeiten noch keine entsprechende Beachtung finden. Nicht so überraschend: auch die soziale Herkunft der Schülerinnen und Schüler prägt ihre beruflichen Erwartungen und Ambitionen stark.
Die aus privilegierten Verhältnissen stammenden nannten im Schnitt viermal häufiger ambitionierte und mit höherer Bildung verbundene Berufsziele; Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Verhältnissen hatten häufiger falsche Vorstellungen von dem notwendigen Bildungsweg zum Wunschberuf. 

Die Bedeutung der Schule

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind die beruflichen Ambitionen insgesamt deutlich diverser als im OECD Durchschnitt, vermutlich, weil in diesen Ländern die Schulen frühzeitig Kontakte in die Arbeitswelt vermitteln.

Den Bezug zur beruflichen Praxis und die Veränderungen am Arbeitsmarkt zu vermitteln ist vor allem deshalb von Bedeutung, da viele der genannten Berufe nicht nur traditionell, sondern möglicherweise schon bald nicht mehr zeitgemäß sind. Die OECD geht davon aus, dass 39 % der genannten Berufe dem Risiko unterliegen, in 10-15 Jahren durch Automatisierung wegzufallen.

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